Lange bleibt der Mann kein Geheimtipp mehr: Pirmin Reichmuth macht sich daran, ein Schwing-Märchen zu schreiben. «Vor einem Jahr wusste ich nicht, ob ich überhaupt je wieder schwingen kann», sagt er nach seinem Sieg beim Zuger Kantonalen zu BLICK.
Es ist ihm nicht zu verdenken: Drei Kreuzbandrisse hat der 23-Jährige in seiner Karriere bereits erlitten, vor zwei Jahren wird er zum letzten Mal operiert. Erst Ende 2018 kann er wieder kleinere Feste bestreiten, wird nach guten Leistungen zum Geheimtipp fürs Eidgenössische herumgeboten.
Fünfmal Maximalnote 10
Aber geheim bleibt am Sonntag nichts mehr, als Reichmuth die Konkurrenz regelrecht platt walzt und sich auf dominante Weise den ersten Kranzfest-Sieg seiner Karriere holt. Fünfmal bekommt er die Maximalnote 10, insgesamt gibt er bloss einen Viertelpunkt ab, steht bereits nach fünf Gängen als Sieger fest.
Nicht schlecht für einen, der sich mit einem vorzeitigen Karriere-Ende beschäftigen musste. «Ich hatte die Hoffnung nie ganz aufgegeben», sagt Reichmuth, der unter der Woche beim Aufbau seines Zuger Heimfests mithalf. «Umso schöner, dass mir nun zuhause der erste Sieg gelingt.»
«... bis August kann viel passieren»
Der erste grosse Sieg der Saison im heimischen Kanton Zug – und mit einer derartigen Leistung auch ein Kandidat für den letzten grossen Titel des Jahres, ebenfalls im Kanton Zug, beim Eidgenössischen? «Da ist schon noch Luft nach oben», so Reichmuth. «Ich bin froh, dass mein Körper hält. Aber die Saison ist lang, bis August kann viel passieren. Das weiss wahrscheinlich niemand besser als ich.»