Matthias Sempach, ab Sonntag steht fest, dass Sie nicht mehr Schwingerkönig werden können!
Ich weiss, was Sie ansprechen. Es ist noch nie jemand Schwingerkönig geworden, der 30 oder älter war.
Stimmt. Und Sie feiern am Sonntag ihren 30. Geburtstag.
Sempach: Ja. Aber ich bin nicht abergläubig. Wenn ich gesund bleibe gehöre ich beim Eidgenössischen in Estavayer zu den Favoriten und kann den Königstitel noch einmal gewinnen. Aber es gibt mehrere Favoriten, der Beste soll gewinnen. Lassen wir uns überraschen.
Wen fürchten Sie am meisten?
Furcht ist ein schlechter Berater. Es gibt viele talentierte Junge, die Ambitionen haben. Und starke Routiniers. Christian Stucki und Kilian Wenger sind nur zwei Namen, die man nennen muss.
Sie verletzten sich Ende Mai 2015, waren seither ausser Gefecht. Wo stehen Sie vor dem Saisonstart am Sonntag?
Ich bin vor allem froh, dass es endlich losgeht. Und ich bin zufrieden, wie das Aufbautraining gelaufen ist. Zudem habe ich auch Zeit gehabt, mich um meine Partnerin Heidi und meinen Sohn Henry zu kümmern.
Ihr Trainer Jean-Pierre Egger gilt als harter Hund.
Ja. Aber ich bin einer, der auch ans Limit gehen kann, wenn ich allein trainiere. Ich bin Jean-Pierre sehr dankbar, dass er mit mir arbeitet. Ich kann enorm profitieren. Die Zusammenarbeit ist toll.
Am Sonntag treten Sie beim Hallenschwinget im Bernischen Thörigen an und treffen auf Matthias Siegenthaler, Remo Käser und auf die starken Brüder Gloggner. Ist auch ein König nach einer solch langen Pause vor diesem Härtetest nervös?
Nicht gross. Ich werde gut schlafen. Aber es bleibt keine Zeit für eine Geburtstagsparty. Das liegt nicht drin.
Aber nach dem Wettkampf wird gefeiert?
Ich hab mal zehn Käseplatten und Weisswein bestellt. Ja, nach dem Fest wird etwas gefeiert. Aber nicht allzu wild.
Büne Huber hat die Fussballer als Pussys bezeichnet und vor allem auch in Bern für eine grosse Diskussion gesorgt. Was sagen Sie dazu?
Ich musste schmunzeln. Ganz so unrecht hat er ja nicht.