Der grösste Aufsteiger der Kranzfest-Saison hat ein riesiges Herz für Kinder. Kurz nach seinem Triumph beim Berg-Klassiker auf dem Brünig und vor dem Eidgenössischen weiht der Zuger Pirmin Reichmuth im Königs-Camp in Wildhaus SG Jungschwinger in die Geheimnisse seiner Schwünge ein. Zum Abschluss dieses Trainingstages stellt sich der Mann mit vier Saisonsiegen den Fragen der Zwilchhosen-Bubis.
Florian: Wie bist du zum Schwingsport gekommen?
Pirmin Reichmuth: Mein Vater hat 1989 den Schlussgang des Zuger Kantonalen erreicht. Und weil auch mein Grossvater, Onkel und meine Cousins geschwungen haben, stand für mich und meine beiden Brüder schon mit drei, vier Jahren fest, dass wir auch Schwinger werden wollen.
Lian: Wie gehst du damit um, dass du in jungen Jahren bereits ein grosses Vorbild für viele Kinder bist?
Ich hatte selber als Kind Idole, deshalb ist es für mich ein grosses Privileg und eine riesige Ehre, dass ich nun selber ein Vorbild sein kann.
Wer war denn dein grosses Vorbild?
Ich hatte in meiner Kindheit zwei grosse Idole: zuerst Philipp Laimbacher und dann Matthias Sempach. Nach meinen beiden Helden habe ich auch die Wahl meines Schwinger-Tenues ausgerichtet: Anfänglich habe ich dasselbe Hemd-Modell wie Philipp getragen, später habe ich mich dann für das «Hemli» von Matthias entschieden. Das Sempach-Hemd trage ich übrigens auch heute noch.
Kuno: Mich erinnert auch dein Schwingstil an Matthias Sempach. Gibst du mir recht?
Es ehrt mich, wenn du das so siehst. Ich habe tatsächlich eine Zeit lang versucht, die Schwingweise von Matthias Sempach zu kopieren. Das hat aber nicht so gut funktioniert, weil ich seine Schwünge noch zu wenig sauber hinbekomme.
Fabian: Wer wird Schwingerkönig?
Diese Frage kann ich dir nicht mit einem Namen beantworten. Es gibt viele sehr gute Schwinger, welche die Krone holen können. Am Schluss wird der gewinnen, der im Kopf am stärksten ist.
Rene: Was würdest du tun, wenn du Schwingerkönig werden würdest?
Dann würde ich mir wahrscheinlich als Erstes ordentlich die Lampe füllen. Ich bin mir bewusst, dass der Königstitel vor allem in den Tagen danach mit viel Stress verknüpft wäre. Aber ich würde sicher versuchen, diesen Stress auch zu geniessen.
Sven: Mit welchem Gedanken wirst du in den ersten Gang vom Eidgenössischen gehen?
Das kann ich jetzt noch nicht sagen, die Einteilung für den ersten Gang kommt ja erst in ein paar Tagen raus. Sobald mein erster Gegner bekannt ist, werde ich mich voll auf ihn fokussieren.
Mike: Wie oft trainierst du im Winter und wie sieht dein Trainingspensum jetzt aus?
Im Winter absolviere ich sechs Einheiten pro Woche. Damit zwischen den Wettkämpfen die Regeneration nicht zu kurz kommt, trainiere ich jetzt nur drei Mal in der Woche.
Andrin: Bleibt daneben auch noch Zeit, um einen bürgerlichen Beruf auszuüben?
Ja, ich lege grössten Wert auf eine berufliche Abwechslung. Nach meiner Ausbildung lasse ich mich jetzt zum Physiotherapeuten weiterbilden. Obwohl ich derzeit Semesterferien habe, konzentriere ich mich auch jetzt nicht voll auf den Sport. Ich arbeite drei Tage in der Woche in einer Metzgerei im Muotathal. Das tut mir enorm gut, weil ich dort auf andere Gedanken komme.
War Metzger dein Traumberuf?
An meinen Geburtstagen habe ich mir zwar immer Blut- und Leberwürste als Mittagsmenü gewünscht, aber eigentlich habe ich als Kind immer von einer Karriere als Radiomoderator geträumt. Deshalb habe ich immer sehr gerne im Verkauf an der Fleischtheke gearbeitet, weil ich dort mit Kunden viele Gespräche führen konnte.
Der 1,98 m grosse und 122 kg schwere Pirmin Reichmuth (23) aus Cham ZG ist gelernter Metzger, angehender Physiotherapeut und dank seiner Siege dieses Jahr beim Zuger, Urner und Luzerner Kantonalen sowie auf dem Brünig einer der Favoriten beim Eidgenössischen. Er holte mit 17 beim Zuger Kantonalen seinen ersten Kranz und gewann 2016 in Estavayer einen Eidgenössischen Kranz, verpasste aber wegen drei Kreuzbandrissen drei Saisons.
Der 1,98 m grosse und 122 kg schwere Pirmin Reichmuth (23) aus Cham ZG ist gelernter Metzger, angehender Physiotherapeut und dank seiner Siege dieses Jahr beim Zuger, Urner und Luzerner Kantonalen sowie auf dem Brünig einer der Favoriten beim Eidgenössischen. Er holte mit 17 beim Zuger Kantonalen seinen ersten Kranz und gewann 2016 in Estavayer einen Eidgenössischen Kranz, verpasste aber wegen drei Kreuzbandrissen drei Saisons.
Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.
Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.
Freitag, 23. August
- 11.00 / Eröffnung des Festgeländes
- 13.00 / Fahnenempfang in Zug
- 14.00 / Start Festumzug
Samstag, 24. August
- 7.30 / Einmarsch der Schwinger
- 7.45 / Nationalhymne
- 8.00 / Anschwingen (1./2. Gang)
- 8.00 / Wettkampfbeginn Steinstossen
- 13.30 / Ausschwingen (3./4. Gang)
- 14.00 / Final 20-kg-Steinstossen
- 14.30 / Final 40-kg-Steinstossen
- 17.15 / Ende Ausschwingen
Sonntag, 25. August
- 7.45 / Ausstich (5. Gang)
- 10.30 / Ausstich (6. Gang)
- 13.30 / Kranzausstich (7. Gang)
- 14.45 / Final Unspunnenstein
- 15.15 / Kranzausstich (8. Gang)
- 16.45 / Schlussgang
Freitag, 23. August
- 11.00 / Eröffnung des Festgeländes
- 13.00 / Fahnenempfang in Zug
- 14.00 / Start Festumzug
Samstag, 24. August
- 7.30 / Einmarsch der Schwinger
- 7.45 / Nationalhymne
- 8.00 / Anschwingen (1./2. Gang)
- 8.00 / Wettkampfbeginn Steinstossen
- 13.30 / Ausschwingen (3./4. Gang)
- 14.00 / Final 20-kg-Steinstossen
- 14.30 / Final 40-kg-Steinstossen
- 17.15 / Ende Ausschwingen
Sonntag, 25. August
- 7.45 / Ausstich (5. Gang)
- 10.30 / Ausstich (6. Gang)
- 13.30 / Kranzausstich (7. Gang)
- 14.45 / Final Unspunnenstein
- 15.15 / Kranzausstich (8. Gang)
- 16.45 / Schlussgang