Olympia-Arzt über die Glarner-Verletzung
«Eine Beckensprengung ist sehr schmerzhaft»

Bei einem Sturz zog sich Schwingerkönig Matthias Glarner eine schwere Sprunggelenksverletzung zu. Und eine Beckensprengung. Diese Verletzung ist vor allem für Schwinger schwerwiegend, sagt Swiss-Olympia-Arzt Patrik Noack.
Publiziert: 27.06.2017 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:29 Uhr
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Matthias Glarner zog sich eine Symphesensprengung zu. Dabei wird das Becken dort auseinandergerissen, wo die beiden Beckenschaufeln zusammenkommen.
Stefan Meier

Der Schock nach dem Sturz von Matthias Glarner sitzt tief. Doch wie schwerwiegend ist der Schwingerkönig von 2016 verletzt?

Olympia-Arzt Patrik Noack gibt Auskunft über die Beckenringsprengung, die er sich neben einer schwereren Sprunggelenksverletzung zugezogen hat.

«Ich habe natürlich keine genauen Bilder der Verletzung. Bei einer Symphesensprengung wird das Becken vorne, wo die beiden Beckenschaufeln zueinanderkommen, auseinandergerissen», sagt der Chefarzt von Swiss Olympia.

«Das ist sehr schmerzhaft, weil dort zum Beispiel die Adduktoren oder die Bauchmuskeln befestigt sind. Vor allem bei einem Schwinger, der ziehen und lupfen muss, ist das problematisch.»

Der Heilungsverlauf sei in der Regel gut. Das Problem bei Glarner ist, dass der Bruch instabil ist und dementsprechend operiert werden muss. «Bei einem instabilen Bruch kann es in der Folge Probleme mit Nerven, Blasen oder dem Darm geben, das sich alles in der Nähe befindet», erklärt Noack.

Sicher ist, dass Glarner viel Zeit braucht. «Meist wird die Verletzung konservativ behandelt. Doch die Reha braucht viel Geduld und ist sehr langwierig.» Noack spricht von drei bis vier Monaten, bis Glarner wieder mit einem sportlichen Aufbau beginnen kann.

Und: «Matthias Glarner hatte sicher sehr viel Glück im Unglück. Bei einem Sturz aus zwölf Metern ist die Chance sehr gross, dass man nie mehr aufsteht.»

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