Der Schlussgang
Statement von Fabian Staudenmann (24)! Der Guggisberger bodigt im Schlussgang sein Trainingspartner Adrian Walther (Habstetten) auf beeindruckende Art und Weise. Am Boden überdreht er den 2-Meter-Mann zum gültigen Resultat. Und das nach nur etwas mehr als einer Minute. Vor zwei Wochen haben die beiden noch gemeinsam am Mittelländischen gejubelt. Jetzt ist Staudenmann der alleinige Sieger und beweist, dass er aktuell die Nummer 1 im Kanton Bern ist.
Die Schlussrangliste
Hier das Schlussklassement. Der ESAF-Sieger von 2010, Kilian Wenger, rangiert sich auf Platz 9.
Das Königsduell
Zum sechsten Mal greifen Joel Wicki (27) und Kilian Wenger (34) zusammen. Zum ersten Mal tun sie das beide als König. Das ist aber nicht die einzige Premiere. Denn Wicki schafft es erstmals, den Berner zu bezwingen. In den Duellen davor gab es zweimal eine Niederlage (2015 und 2016) und dreimal einen Gestellten (einmal 2017 und zweimal 2018). Nun steht in Wickis Statistik auch gegen Wenger endlich ein Sieg.
Der Überraschungsmann
«Was soll das?», fragen sich die Kommentatoren von Tele Bärn, als vor dem Mittag Fabian Aebersold (20) auf König Wicki losgelassen wird. Er sei zwar ein unbequemer Gegner, aber die Favoritenrolle klar verteilt. Auf der einen Seite Aebersold, der 1,78 m grosse und 78 kg schwere Berner, mit fünf Kränzen zu Hause und auf der anderen Seite der König – sieben Jahre älter, 1,83 m gross und 107 kg schwer, Besitzer von 64 Kränzen. Tatsächlich endet das Duell beinahe nach wenigen Sekunden. Doch Aebersold beweist, wie zäh er sein kann. Immer und immer wieder dreht er sich aus, entwischt dem König. Bei den Kommentatoren wird aus der Skepsis immer mehr Begeisterung. «Das ist der Hammer!», jubeln sie. Und als der Gang gestellt endet, springen die Zuschauer begeistert auf. Selbst Wickis Trainer Daniel Hüsler gratuliert Aebersold, der wie der König Note 9,00 bekommt. Auch am Nachmittag muss Wicki einen Gestellten verzeichnen. Diesmal gegen den Berner Lukas Renfer – damit fällt er vorzeitig aus der Schlussgang-Entscheidung.
Die fehlenden Dächer
Die Organisatoren in Brienz hatten während dem Aufbau keine leichten Bedingungen. Der viele Regen hat die Wiese aufgeweicht. Obwohl das Wetter alles andere als optimal war, haben sie auf eine Besserung gehofft und auf Tribünendächer verzichtet. Meist gibt es an den Schwingfesten mindestens eine gedeckte Tribüne. Beim Oberländischen nicht. Und der «Poker» der Organisatoren geht auf. Am Morgen kommen die mitgebrachten Pelerinen bei den Zuschauenden noch kurz zum Einsatz, dann hellt es auf und die Sonne zeigt sich. Auch ohne Dach werden sie nicht mehr nass.
So gehts weiter
Am Sonntag stehen die beiden nächsten Kranzfeste auf dem Programm: das St. Galler und das Urner Kantonale.
Das Fest zum Nachlesen im Ticker
Staudenmann und Walther stehen im Schlussgang
6. Gang – Staudenmann triumphiert in Brienz. Im Schlussgang macht er mit Adrian Walther kurzen Prozess. Hinter Staudenmann platziert sich Bernhard Kämpf der fünf Kämpfe gewinnt. Für Joel Wicki endet der Tag versöhnlich. Er lässt gegen Patrick Gobeli nichts anbrennen. Auch der andere König sichert sich den Kranz. Kilian Wenger klassiert sich letztlich auf Rang 9.
Sekundenkrimi um Schlussgang
5. Gang – Schlussgang-Drama um Bernhard Kämpf! Der Eidgenosse legt im fünften Gang Matthias Aeschbacher auf den Rücken und sichert sich damit vermeintlich die Schlussgang-Teilnahme. Das Problem? Sekunden vor dem gültigen Resultat läuft die Uhr des Kampfrichters ab. Gestellt. Das freut Adrian Walther. Dank einem Sieg über Christian Gerber kann er um den Festsieg kämpfen.
Im Schlussgang trifft er wenig überraschend auf Fabian Staudenmann. Der Mathematikstudent macht mit Supertalent Michael Moser kurzen Prozess. Einmal mehr ist er am Boden erfolgreich. Ebenfalls jubeln kann Joel Wicki. Der Entlebucher bezwingt Florian Aellen.
Ganz weit vorne in der Rangliste sind unter anderem die Eidgenossen Curdin Orlik, Patrick Gobeli und Matthieu Burger. Kilian Wenger braucht in seinem letzten Kampf einen Sieg, um den Kranz erreichen zu können.
Wicki fällt aus Schlussgang-Entscheidung
4. Gang – Wicki fällt aus der Schlussgang-Entscheidung! Nach dem Mittag geht es so weiter wie davor. Der König muss sich mit einem Gestellten begnügen. Diesmal findet der Gast aus der Innerschweiz kein Rezept gegen Lukas Renfer. Nur einmal kommt Wicki in die Nähe eines Sieges. Erneut jubelt das Berner Publikum ausgelassen über den Gestellten.
Bernhard Kämpf stoppt den Siegeszug von Talent Lars Zaugg (21). Der gelernte Metzger kassiert im vierten Kampf seine erste Niederlage. Gleichzeitig bleibt Kämpf makellos und ist auf Schlussgang-Kurs. Genauso wie Fabian Staudenmann. Der Topfavorit bodigt Fabio Hiltbrunner. Weiter auf dem Vormarsch ist Adrian Walther. Er bodigt Jan Wittwer.
Erfolgreich in den Nachmittag startet auch Curdin Orlik. Der Eidgenosse bezwingt Christian Rüegsegger. Zu Siegen kommen auch Patrick Schenk, Patrick Gobeli, Michael Ledermann und Matthias Aeschbacher. Kilian Wenger stellt gegen Lorenz Berger.
20-Jähriger verlangt Wicki alles ab
3. Gang – Sackstark, was Lars Zaugg (21) an diesem Samstag zeigt! Der gelernte Metzger gewinnt alle drei Gänge – unter anderem gegen den Eidgenossen Kilian von Weissenfluh – und steht damit ganz weit oben in der Rangliste. Ob der Mann mit der Schuhgrösse 49 heute die grosse Überraschung wird?
Dafür muss er an Fabian Staudenmann vorbei. Der Berner gewinnt auch seinen dritten Kampf. Er legt Christian Gerber aufs Kreuz. Und Joel Wicki? Der wird von einem 20-jährigen Berner gebremst! Fabian Aebersold lässt den König verzweifeln. Er befreit sich aus misslichen Lagen und reisst das Publikum von den Sitzen. «Fäbu, Fäbu, Fäbu»-Rufe hallen durch die Arena. Nach dem Gestellten gratuliert ihm sogar Wicki-Coach Daniel Hüsler.
Drei Siege hat Bernhard Kämpf auf dem Konto. Er bodigt vor dem Mittag im Eidgenossen-Duell Patrick Schenk. Adrian Walther lauert mit zwei Siegen dahinter. Ebenfalls siegreich in den Mittag verabschieden sich Patrick Gobeli und Matthias Aeschbacher.
Nicht in die Gänge kommt Kilian von Weissenfluh. Nach der Niederlage im ersten Gang stellt er seine dritten Kampf. Was besonders ärgerlich für die Berner Einteilung ist! Von Weissenfluh gilt als Verteidigungskünstler und hätte womöglich auch Gast Joel Wicki vor Probleme stellen können. Nun ist er so weit zurück, dass er vorerst nicht als Wicki-Gegner infrage kommt.
Mit Matthieu Burger und Thomas Sempach treffen zwei aufeinander, die bisher alles gewonnen haben. Mit einem Gestellten binden sie sich gegenseitig zurück. Mit einem Gestellten muss sich auch Remo Käser zufriedengeben. Er findet gegen Melchior Huber kein Rezept. Immerhin gibt es für beide die Note 9.
Wicki sorgt bei Berner Fans für Ernüchterung
2. Gang – Wicki-Wahnsinn in Brienz! Der König bezwingt Michael Ledermann nach wenigen Sekunden. Gewaltig, wie er den 1,93-Meter-Mann durch die Luft wirbelt und am Boden auf den Rücken legt. Ernüchterung bei den Berner Fans. «Ich dachte, Michael kann besser entgegenhalten», stöhnt jemand auf der Tribüne.
Wie Wicki feiert auch Fabian Staudenmann seinen zweiten Sieg. Keine Minute ist vorbei, als Florian Aellen bereits auf dem Rücken liegt. Ebenfalls ihre zweiten Siege fahren Bernhard Kämpf und Matthieu Burger ein. Kilian von Weissenfluh zeigt nach seiner Start-Niederlage gegen Lars Zaugg eine Reaktion. Der Verteidigungskünstler bodigt Florian Röthlisberger. Gleich tut es ihm Curdin Orlik. Mit einem Schlungg bezwingt er Simon Röthlisberger.
Auch Kilian Wenger rehabilitiert sich und gewinnt erstmals. Einmal mehr ist es der Innere Haken, der Matthias Aeschbacher zum Sieg führt über Kevin Steudler. Einen kleinen Dämpfer gibt es für Patrick Gobeli. Er muss sich gegen Sandro Galli mit einem Gestellten begnügen. Die Maximalnote sichert sich Adrian Walther gegen Dominic Annen. Remo Käser, Walthers Gegner im ersten Gang, gewinnt ebenfalls. Nach einem Gestellten arbeiten sich die beiden in der Rangliste nach vorne.
Wicki gewinnt das Königsduell
1. Gang – Das Königsduell geht an Joel Wicki! Der Entlebucher Gast kann Kilian Wenger erstmals bezwingen und meldet damit seine Ambitionen für den Festsieg an.
Der grösste Konkurrent von Wicki gewinnt ebenfalls. Fabian Staudenmann feiert einen Sieg gegen Matthias Aeschbacher. Die beiden meistgenannten Favoriten starten also mit einer Ansage ins Fest. Das erste Kranzfest in dieser Saison beginnt für Remo Käser mit einem Gestellten. Der Sohn von König Adrian Käser schlägt sich gegen Adrian Walther sehr gut. Beide haben ihre Chancen, aber niemand findet den Sieg.
Einen starken Auftritt zeigt Matthieu Burger. Er legt Curdin Orlik aufs Kreuz. Der Rücken hält bei Patrick Gobeli. Der Berner Eidgenosse musste das Mittelländische Schwingfest vor zwei Wochen nach zwei Gängen abbrechen. Nun ist er zurück und bodigt im ersten Gang Martin Rolli.
Ebenfalls siegreich sind die Eidgenossen Thomas Sempach, Michael Ledermann, Christian Gerber und Bernhard Kämpf. Letztgenannter legt den Innerschweizer Gast Ronny Schöpfer aufs Kreuz. Für eine Überraschung sorgt Lars Zaugg, der Kilian von Weissenfluh bezwingt.
Die Spitzenpaarungen
Im 1. Gang kommt es zum Duell zweier Könige. Joel Wicki trifft auf Kilian Wenger. Der zweifache Saisonsieger gilt als einer der Favoriten. Allerdings: Gegen Wenger konnte er in fünf Duellen noch nie gewinnen (drei Gestellte und zwei Niederlagen).
Kilian Wenger – Joel Wicki
Matthias Aeschbacher – Fabian Staudenmann
Curdin Orlik – Matthieu Burger
Adrian Walther – Remo Käser
Michael Ledermann – Adrian Klossner
Kilian von Weissenfluh – Lars Zaugg
Thomas Sempach – Elias Pirkheim
Bernhard Kämpf – Ronny Schöpfer
Patrick Gobeli – Martin Rolli
Dominik Gasser – Jan Wittwer
Kilian Wenger – Joel Wicki
Matthias Aeschbacher – Fabian Staudenmann
Curdin Orlik – Matthieu Burger
Adrian Walther – Remo Käser
Michael Ledermann – Adrian Klossner
Kilian von Weissenfluh – Lars Zaugg
Thomas Sempach – Elias Pirkheim
Bernhard Kämpf – Ronny Schöpfer
Patrick Gobeli – Martin Rolli
Dominik Gasser – Jan Wittwer
Zu den weiteren Sieganwärtern zählen etwa Titelverteidiger Fabian Staudenmann und Adrian Walther, die gemeinsam beim Mittelländischen triumphierten. Auch mit Curdin Orlik (Schlussgangteilnehmer Mittelländisches) oder Matthieu Burger (erster Kranzfestsieg beim Neuenburger Kantonalen) ist zu rechnen.
Daneben kommt es in Brienz zu einem Comeback. Remo Käser, der die letzte Saison wegen einer Nackenverletzung fast komplett verpasste, bestreitet sein erstes Kranzfest seit einem Jahr.
Guten Morgen
Die Bösen steigen in Brienz in die Zwilchhosen. Das Oberländische Schwingfest steht an. Neben den Bernern Aushängeschildern ist auch ein Gast besonders im Fokus: König Joel Wicki. Hier bleibst du Gang für Gang auf dem Laufenden.