Nach diesem Kurzen lässt Staudenmann Döbeli keine Chance
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Festsieg am Oberaargauischen:Nach diesem Kurzen lässt Staudenmann Döbeli keine Chance

Triumph beim Oberaargauischen
Staudenmann trotzt den Wetterkapriolen

Am Schweizer Nationalfeiertag dominieren in Burgdorf zwei Dinge: das Wetter und Fabian Staudenmann. Das eine spielt verrückt, der andere verteidigt mit sechs Siegen den Titel aus dem Vorjahr.
Publiziert: 01.08.2024 um 08:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2024 um 17:16 Uhr
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Fabian Staudenmann triumphiert in Burgdorf.
Foto: keystone-sda.ch

Der Schlussgang

Schon bevor Fabian Staudenmann (24) mit Lukas Döbeli zusammen greift, ist klar, dass er das Oberaargauische gewinnen wird. Der Grund: Staudenmann liegt 1,25 Punkte vor seinem Gegner. Trotzdem lässt er nichts anbrennen und greift nach rund zwei Minuten entscheidend an. Er bringt Döbeli zu Boden und lässt ihn dort nicht mehr entwischen. Staudenmann gewinnt alle sechs Gänge und feiert seinen 13. Kranzfestsieg.

Die Siegerstimme

Fabian Staudenmann im Platzinterview: «Es ist ein cooles Fest und eine coole Arena. Der Tag war cool. Das Wetter war mit viel Gepäck verbunden – man musste für alles gewappnet sein. Für Schwinger ists noch okay, man ist ja nur immer rund 20 Minuten dem Wetter ausgesetzt und danach in der Garderobe. Aber ich schwinge schon lieber bei schönem Wetter ohne Regen. Das ist auch für die Zuschauer angenehmer.»

Die Schlussrangliste

Die vereitelte Premiere

18 Kränze hat Lukas Döbeli in seiner Karriere gewonnen. In Burgdorf zieht er etwas überraschend in den Schlussgang ein. Unter anderem auch, weil er im 5. Gang Matthias Aeschbacher bodigt. Gegen Fabian Staudenmann kämpft er so um den ersten Festsieg seiner Karriere. Und verpasst diesen, weil er von Staudenmann gebodigt wird. So fällt Döbeli in der Rangliste auf Platz 5 zurück. Kranz Nummer 19 ist ihm damit dennoch sicher.

Die nicht mehr Nicht-Kranzer

David Maurer (25) hat beim Oberländischen seinen ersten Kranz um 0,75 Punkte verpasst. Nun unternimmt er in Burgdorf den nächsten Anlauf, um seinen Namen endlich mit Sternchen zu schmücken. Der Start ins Fest gelingt ihm. Nach drei Gängen stehen bei ihm zwei Maximalnoten und ein Gestellter zu Buche. Damit liegt er zur Halbzeit auf Rang 3 – vor Schwingern wie den Eidgenossen Domenic Schneider oder Curdin Orlik.

Auch ein anderer ohne Sternchen überzeugt: Janis Iseli (21). Er liegt nach fünf Gängen auf Platz 2 – und kommt als Schlussgang-Gegner von Fabian Staudenmann infrage. Allerdings hat er das Nachsehen, ihm und Orlik wird Lukas Döbeli vorgezogen. Trotzdem darf er sich über ein starkes Fest freuen – denn er gewinnt seinen ersten Kranz. Gleiches gilt für Maurer, die beiden sind am Ende auf Platz 6 klassiert. Punktgleich mit den beiden gibts mit Michael Heim noch einen dritten Neu-Kranzer.

Der Auftakt

2013 wurde Matthias Sempach (38) in Burgdorf Schwingerkönig. Elf Jahre später sind erneut alle Augen auf die Gemeinde im Emmental gerichtet. Der Grund: Innert elf Tagen finden gleich drei Schwingfeste statt. Den Auftakt macht das Oberaargauische, ehe am Samstag das Emmentalische und zum Abschluss am 11. August das Bernisch-Kantonale folgen.

Die dritte Titelverteidigung

Schwinger nehmen nicht jedes Jahr an exakt den gleichen Festen teil – dies liegt etwa daran, dass sie nicht jede Saison zu den Festen anderer Teilverbände eingeladen sind oder dass sie im eigenen Verband nicht immer bei den gleichen teilnehmen wollen. So kommt es oft vor, dass der Titelverteidiger nicht dabei ist. In Burgdorf ist das anders. Vorjahressieger Fabian Staudenmann tritt an und steigt als Topfavorit in die Zwilchhosen. Er wird dieser Rolle gerecht und holt sich den Festsieg, sein vierter in diesem Jahr. Und zum dritten Mal verteidigt er einen Titel. Denn auch das Oberländische und das Mittelländische hat er 2023 und 2024 gewonnen.

Die Nicht-Eidgenossen

Fabian Staudenmann wird von Anfang an seiner Favoritenrolle gerecht und liegt schon zur Halbzeit in Führung. Trotzdem reibt sich wohl der eine oder andere beim Blick auf die Mittags-Rangliste die Augen. Von den acht Schwingern, die auf den ersten drei Rängen liegen, sind nur drei Eidgenossen. Neben Staudenmann auch Matthias Aeschbacher und Philipp Roth. Daneben haben sich Severin Staub (2.; Kantonal- bzw. Gauverbandskranzer), sowie auf Platz 3 David Maurer (Nicht-Kranzer), Dominic Annen (Kantonal- bzw. Gauverbandskranzer) sowie Reto Thöni und Josias Wittwer (jeweils Teilverbands- oder Bergkranzer) ganz vorne klassiert. Und lassen so arrivierte Schwinger wie Domenic Schneider oder Curdin Orlik (zur Halbzeit auf dem 5. Platz) hinter sich.

Die Überraschung

Vier Kränze hat Severin Staub (21) zu Hause, als er an diesem Morgen nach Burgdorf reist: drei vom Bern-Jurassischen (2021, 2023 und 2024) und einen vom Seeländischen (2024). In Burgdorf zieht er einen sackstarken Tag ein. Er gewinnt seine ersten vier Gänge. Im 3. Gang jubelt er ausgelassen, nachdem er Eidgenosse Patrick Schenk aufs Kreuz gelegt hat. Im 4. Gang gelingt ihm gegen Reto Thöni ein herrlicher Konter zum Erfolg. Erst im 5. Gang wird er gestoppt. Er unterliegt Curdin Orlik und verpasst den Schlussgang. Am Ende wird er aber starker Zweiter und holt sein fünftes Eichenlaub.

Die Bedingungen

In Burgdorf spielt das Wetter verrückt. Während den Spitzenpaarungen des 1. Ganges öffnet Petrus die Schleusen. Der Regen wird zwischenzeitlich richtig stark. Und verschwindet dann so schnell wieder, wie er gekommen ist. Über den Mittag scheint die Sonne, es wird auch wärmer, Jacken und Pelerinen verschwinden. Und kommen Mitte Nachmittag wieder zum Einsatz, als erneut Regen einsetzt. Und wie! Es regnet derart in Strömen, dass man auf den Fernsehbildern nicht mehr viel erkennt. Einmal mehr müssen Schwinger wie Zuschauer beweisen, dass sie wetterfest sind. Immerhin: Als die Entscheidung naht, lässt der Regen wieder nach und der Schlussgang geht bei trockenen Bedingungen über die Bühne.

So gehts weiter

Nach dem Fest in Burgdorf ist vor dem Fest in Burgdorf. Am Samstag steigt in der gleichen Arena das Emmentalische Schwingfest.

Das Fest zum Nachlesen im Ticker

01.08.2024, 16:33 Uhr

Staudenmann triumphiert

Maximal zwölf Minuten duellieren sich Fabian Staudenmann und Lukas Döbeli. Über die volle Distanz wollen beide nicht gehen. Und allen voran Staudenmann nicht. Nach rund zwei Minuten lanciert er den entscheidenden Angriff und kann mit Nacharbeiten am Boden Döbeli bezwingen. Damit verteidigt Staudenmann seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich.

01.08.2024, 16:29 Uhr

Orlik und Iseli verpassen Maximalnote

Bevor der Schlussgang steigt, ist klar, dass weder Curdin Orlik noch Janis Iseli mit dem Festsieger jubeln werden. Orlik kommt gegen Matthieu Burger nicht über einen Gestellten hinaus. Und Iseli wird von Fritz Ramseier aufs Kreuz gelegt.

01.08.2024, 16:09 Uhr

Schlussgang steht fest

Nun kennt Fabian Staudenmann endlich seinen letzten Gegner. Er trifft auf Lukas Döbeli. Die anderen beiden bekommen von der Einteilung die Chance, mit einem Plattwurf Co-Festsieger zu werden – wenn denn Döbeli den Schlussgang für sich entscheidet. Curdin Orlik trifft auf Matthieu Burger und Janis Iseli misst sich mit Fritz Ramseier.

01.08.2024, 15:15 Uhr

Staudenmann im Schlussgang – Trio kommt als Gegner infrage

5. Gang – Severin Staub liegt nach vier Gängen auf dem 3. Rang. Für ihn gehts gegen Curdin Orlik um den Schlussgang. Nach vier Siegen wird sein Lauf gestoppt. Im strömenden Regen kassiert er seine erste Niederlage. 

Orlik (oben) vergräbt Staub im Sägemehl.
Foto: Screenshot TeleBärn

Matthias Aeschbacher hat es in den eigenen Händen, den Schlussgang klarzumachen. Doch er kann kaum einen Gedanken daran verschwenden, da liegt er schon auf dem Rücken. Lukas Döbeli holt sich gegen ihn einen Blitzsieg.

Erfolgreicher gestaltet Matthieu Burger seinen 5. Gang. Er bezwingt Dominic Annen. Und Fabian staudenmann siegt ebenfalls. Er gibt sich gegen Philipp Roth keine Blösse und zieht mit fünf Siegen und 49,50 Punkten in den Schlussgang ein. Sein Gegner dort? Ist noch unbekannt. Lukas Döbeli, Janis Iseli und Curdin Orlik liegen mit 48,25 Punkten gemeinsam auf Rang 2. Die Einteilung entscheidet, wer mit Staudenmann den Schlussgang bestreiten wird. Da Iseli keinen Eidgenossen auf dem Notenblatt hat und Orlik nur einen, dürfte wohl Döbeli den Vorzug bekommen. Er musste zweimal gegen einen Eidgenossen ran und hat mit Aeschbacher einen davon bezwungen.

Da Staudenmann 1,25 Punkte Vorsprung hat, steht er bereits als Festsieger fest. Verliert er, teilt er sich den Triumph mindestens mit seinem Bezwinger. Und je nachdem mit einem der beiden, die ebenfalls für den Schlussgang infrage kommen.

01.08.2024, 15:03 Uhr

Schneider mit Plattwurf

5. Gang – Domenic Schneider bekommt Melchior Huber vorgesetzt. Zunächst bekundet er ein bisschen Mühe, dann beendet er das Ganze mit einem Plattwurf.

Severin Schwander kommt weiter nicht auf Touren. Der Eidgenosse – bisher zwei Gestellte und zwei Siege – findet gegen Martin Sommer das Erfolgsrezept nicht. Er muss sich mit einem weiteren Gestellten begnügen. Immerhin gibts Note 9,00, weil Schwander mehr getan hat.

Zu Siegen kommen hingegen Patrick Schenk (gegen Simon Röthlisberger) und Stephan von Büren (gegen Christian Hadorn).

Von Büren jubelt nach seinem Sieg gegen Hadorn.
Foto: Screenshot TeleBärn
01.08.2024, 14:07 Uhr

Staudenmann und Aeschbacher souverän, Nicht-Eidgenosse überrascht weiter

4. Gang – Severin Staub überrascht weiter. Er gewinnt auch sein viertes Duell. Dieses Mal bezwingt der Nicht-Eidgenosse Reto Thöni. Und das, nachdem er selber schon fast auf dem Rücken liegt. Aber er befreit sich, kann kontern und Thöni so auf den Rücken drehen. Die Freude bei Staub darüber ist riesig.

Staub (r.) beim erfolgreichen Konter gegen Thöni.
Foto: Screenshot TeleBärn

Auch Philipp Roth zieht einen starken Tag ein. Gegen Lukas Jäggi gibt er sich keine Blösse und holt die Maximalnote. Anschliessend greift Fabian Staudenmann mit Michael Moser zusammen. Das Duell dauert nicht lange, schon nach 16 Sekunden holt sich Staudenmann die Zehn.

Zum Abschluss schreiten Matthias Aeschbacher und Josias Wittwer ins Sägemehl. Auch das verkommt zu einer klaren Sache. Aeschbacher setzt sich mit Plattwurf durch.

01.08.2024, 13:58 Uhr

Gestellter für Schneider, Blitzsieg für Döbeli

4. Gang – Domenic Schneider ist nicht zufrieden mit dem Auftakt in den Nachmittag. Gegen Fabian Aebersold kommt der Nordostschweizer Gast nicht über einen Gestellten hinaus – obwohl er ihm körperlich überlegen ist. Aber der wendige Aebersold lässt sich einfach nicht bodigen.

Besser läufts Curdin Orlik, der Marco Eggimann platt auf den Rücken legt. Auch Lukas Döbeli lässt sich die Zehn notieren. Er bodigt John Grossen und braucht dafür nur wenige Sekunden. 

Döbeli (oben) mit einem Blitzsieg gegen Grossen.
Foto: Screenshot TeleBärn
01.08.2024, 13:35 Uhr

Erste Niederlage für Nicht-Kranzer Maurer

4. Gang – Matthieu Burger eröffnet den Nachmittag mit dem Duell gegen Théo Rogivue. Nach 90 Sekunden holt er sich die Maximalnote. 

Lukas Tschumi ist mit zwei Plattwürfen gestartet und wurde vor der Mittagspause von Matthias Aeschbacher gebodigt. Nun gibts den nächsten Rückschlag für ihn. Gegen Marco Wiedmer kommt er nicht über einen Gestellten hinaus. Immerhin ist Tschumi aktiver, weshalb er mit 9,00 höher bewertet wird.

David Maurer mischt als Nichtkranzer vorne in der Rangliste mit. Nun bekommt ers mit Stephan von Büren zu tun. Letzterer versuchts innert kürzester Zeit zweimal mit einem Schlungg. Beim ersten Mal noch erfolglos, danach kann er ihn am Boden festnageln und auf den Rücken drehen.

Maurer (unten) wehrt sich lange erfolgreich gegen von Bühren, verliert am Ende dennoch.
Foto: Screenshot TeleBärn
01.08.2024, 12:16 Uhr

So stehts zur Halbzeit

Titelverteidiger Fabian Staudenmann gibt bisher den Tarif durch. Er gewinnt alle drei Gänge am Morgen und verpasst nur einmal die Maximalnote. Damit führt er die Rangliste zur Halbzeit an.

Einen Viertel dahinter lauern Matthias Aeschbacher und Severin Staub. Während man Aeschbacher durchaus dort vorne erwartet hat, überrascht Staub. Dies vor allem, weil er im 3. Gang für seinen dritten Sieg mit Patrick Schenk einen Eidgenossen bodigt. 

Mit David Maurer (Nicht-Kranzer), Reto Thöni, Josias Wittwer und Dominic Annen sind gleich mehrere Schwinger auf Rang 3 klassiert, die noch keinen eidgenössischen Kranz zu Hause haben. In Lauerstellung sind etwa Curdin Orlik und Domenic Schneider (beide mit 28,25 auf Rang 5).

01.08.2024, 12:09 Uhr

Staudenmann und Aeschbacher siegen

3. Gang – Domenic Schneider gibt sich keine Blösse gegen Remo Rutsch. Mit einem Plattwurf verabschiedet er sich in die Mittagspause. 

Die erste Niederlage setzt es hingegen für Stephan von Büren ab. Am Boden wird er von Reto Thöni auf den Rücken gedreht.

Lukas Tschumi hat den perfekten Start ins Sägemehl gelegt. Mit zweimal Maximalnote hat er das Fest lanciert. Der Lohn: Er trifft auf Matthias Aeschbacher. Auch in diesem Duell schlägt er sich zunächst tapfer, hat letztlich jedoch das Nachsehen. Nach rund anderthalb Minuten ist seine erste Niederlage Tatsache.

Christian Hadorn greift mit Favorit Fabian Staudenmann zusammen. Und auch er schlägt sich wacker. Zwar wirds nach nicht einmal zwei Minuten ziemlich brenzlig für ihn, aber er kann sich ausdrehen. Viel länger dauert der Kampf dann allerdings nicht mehr. Er landet platt auf dem Rücken. 

Staudenmann (oben) bettet Hadorn ins Sägemehl.
Foto: Screenshot TeleBärn
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