1. Christian Stucki (32)
Stucki hat dieser Saison eindrücklich den Stempel aufgedrückt. An einem Fest, das nur einen Tag dauert, ist er noch stärker einzustufen als an einem Eidgenössischen über zwei Tage. Es gibt keinen anderen, der mit minimalem Aufwand in einem Gang immer das Maximum herausholen kann. Der Sieg am Unspunnen führt über Stucki. Und das ganze Land würde ihm den Triumph gönnen.
2. Armon Orlik (22)
Orlik ist auf Augenhöhe mit Stucki. Er ist körperlich so austrainiert wie kein anderer. Und er geht in jedem Gang mit Vollgas und Biss bis zur letzten Minute ans Werk. Wenn er mental bereit ist und so schwingt wie gegen Simon Anderegg auf der Schwägalp, dann ist er unwiderstehlich.
3. Matthias Sempach (31)
Schwingen ist zu 70 bis 80 Prozent eine mentale Geschichte. Was ist mit dem Knie von Sempach? Hat er die totale Überzeugung, dann ist er mit seiner Vielseitigkeit und seinen brandgefährlichen Blitzaktionen schwer zu stoppen.
4. Daniel Bösch (29)
Welchen Bösch sehen wir? Wenn es der Bösch von der Schwägalp ist, dann ist er auf Augenhöhe mit Stucki. Wer an einem Fest Florian Gnägi, Thomas Sempach, Simon Anderegg und Samir Leuppi ins Sägemehl bettet, der kann auch das Unspunnen gewinnen. Aber eben: Es gab auch ganz andere Feste als die Schwägalp.
5. Kilian Wenger (27)
Ihm gönne ich es von ganzem Herzen, dass er wieder ganz vorne mitmischt. Ich weiss, wie es ist, wenn man als Schwingerkönig der Gejagte ist. Wenn alle defensiv schwingen und nur auf einen Gestellten aus sind. Und der König dann kritisiert wird. Wenger ist als einer der wenigen topfit. Er kann mit seinen Qualitäten in seiner Heimat gewinnen.
6. Joel Wicki (20)
Auch bei ihm gibt es ein körperliches Fragezeichen. Wenn er das ausblenden kann, dann wird dieser junge Draufgänger Furore machen. Estavayer hat er verpasst. Jetzt will der erstmals einen Anlass von Eidgenössischem Format aufmischen. Er wird richtig giggerig sein. Und hat die Unbeschwertheit des Aussenseiters.
7. Bruno Gisler (34)
Ein Gefühlsschwinger, ein Bauchmensch. Immer für eine Überraschung gut. Ich weiss nicht, wie stark er die letzten Wochen auf seinem Bauernhof engagiert war. Aber klar ist: Wenn Gisler einen Lauf hat, dann wird er zum brandheissen Aussenseiter.
8. Sven Schurtenberger (25)
Brutal kräftig und in seiner Schwingweise unberechenbar. Er hat schon Stucki und Bösch flach gelegt. Auch er ist wie Gisler ein Stimmungsschwinger. Auch ihm ist viel zuzutrauen, wenn er Fahrt aufnehmen kann.
9. Bernhard Kämpf (29)
Ein Angriffsschwinger. Er sucht immer die Offensive und ist kein sperriger Taktierer. Das gefällt mir. Gerade am Unspunnen, wo eigentlich nur der Sieg zählt und es keine Kränze zu gewinnen gibt, ist mit ihm zu rechnen. Er wird wie immer alles riskieren.
10. Marcel Mathis (29)
Noch einer aus der Kategorie «Wundertüte». Mal verpasst er bei grösseren Festen den Kranz, um eine Woche später wieder durchzustarten. Wenn er einen Supertag erwischt, hat er die Qualität, an der Spitze mitzumischen.
Spitzenpaarungen 1. Gang
Daniel Bösch – Christian Stucki
Armon Orlik – Matthias Sempach
Noch offen – Marcel Mathis
Kilian Wenger – Joel Wicki
Bruno Gisler – Bernhard Kämpf
Christoph Bieri – Sven Schurtenberger
Nick Alpiger – Philipp Reusser
Simon Anderegg – René Suppiger
Matthias Aeschbacher – Samir Leuppi
Andreas Ulrich – Niklaus Zenger
Marcel Bieri – Curdin Orlik
Florian Gnägi – Reto Nötzli
Roger Rychen – Thomas Sempach
Remo Käser – Benji von Ah
Steven Moser – Niklaus Wüthrich