Letzten Samstagabend im Speisesaal des Wellness-Hotels auf dem Stoos. Nöldi Forrer (36) genehmigt sich zwölf Stunden vor seinem Gast-Auftritt beim Berg-Klassiker ein Entrecote. Medium gebraten.
Am Tisch des Schwingerkönigs von 2001 sitzt neben Nöldis Papa Christian auch der Zürcher alt Nationalrat und Schwinger-Freund Bruno Zuppiger. Dieser stellt vor dem Dessert die Frage, die sich jeder Fan des Toggenburgers stellt: «Nöldi, wie lange darf ich dich noch im Sägemehlring bewundern?»
Forrer, der am 7. Oktober 37 wird, grinst und sagt: «Die meisten Leute gehen davon aus, dass ich spätestens nach dem Eidgenössischen im nächsten Sommer aufhöre. Aber meine Frau hat mich schon mehrmals daran erinnert, dass viele Schwinger nach ihrem Rücktritt extrem dicke Bäuche haben. Weil ich meiner Rosie noch länger gefalle möchte, ist es sehr gut möglich, dass ich auch nach meinem vierzigsten Geburtstag noch um Schwinger-Kränze kämpfen werde.»
Nöldi legt nach: «Obwohl ich in dieser Saison noch keinen Festsieg feiern durfte, bereitet mir der Schwingsport nach wie vor viel Freude. Zudem möchte ich Hanspeter Pellets Rekord von 136 Kränzen brechen. Und ich träume öfter mal von der magischen 150-Eichenlaub-Marke.»
Forrer hat am Sonntag auf dem Stoos seinen 131. Kranz erkämpft, obwohl er zurzeit ein ganzes Stück von seiner Bestform entfernt ist: «Wegen einem Leistenbruch habe ich in der Vorbereitung auf diese Saison lediglich fünf Schwingtrainings absolviert, deshalb fehlt mir zurzeit der letzte Pfupf. Aber heuer steht kein Eidgenössisches auf dem Programm, deshalb betrachte ich diese Saison als Zwischenjahr. Ich glaube fest daran, dass ich nächstes Jahr wieder richtig stark zupacken kann.»