Am Freitag machte Curdin Orlik (27) den grossen Schritt: Der Schwinger outete sich als homosexuell, als erster aktiver männlicher Sportler der Schweiz.
Entsprechend sorgte das Coming-out für Aufsehen – Orlik erntete grossen Zuspruch von der Öffentlichkeit und von den Schwingerkollegen. «Wow, ich bin überwältigt von der grossen Anzahl positiver Reaktionen, die ihr mir über die verschiedensten Kanäle habt zukommen lassen», schrieb er am Sonntag auf Facebook. «Mit euren wundervollen Feedbacks starte ich nun in einen neuen, offenen und freien Lebensabschnitt. Merci vielmals – von ganzem Herzen.»
Nicht alle scheinen sich aber darüber freuen zu können, dass sich der Bündner nach Jahren des Versteckspiels endlich ein Herz gefasst hat. In Orliks Wohnort Rubigen BE taucht in der Nacht auf Donnerstag eine Hass-Schmiererei auf, in welcher der Eidgenosse als «schwule Sau» beschimpft wird. Dort, wo Orlik daheim ist. An einer Bahn-Lärmschutzwand bei einer Unterführung im Rubiger Quartier Hölzliacker.
Immerhin: Die Behörden haben bereits reagiert. Die schwulenfeindliche Sprayerei solle «so schnell wie möglich wieder wegkommen», sagt Gemeindepräsident Daniel Ott Fröhlicher (SP) dem Portal «bern-ost.ch». «Das ist sehr peinlich und ich finde es traurig, dass manche Leute so etwas machen» sagt er.
In der Tat: Bereits am Freitagvormittag machten sich zwei SBB-Mitarbeiter daran, den Schriftzug mit der Beschimpfung zu entfernen. Der BLICK-Fotograf hält die Szenen fest. Die SBB haben zudem angekündigt, die Schmiererei anzuzeigen – wie es ohnehin üblich sei. (red)