Fingerbeere abgerissen
Auch Stucki-Erbe Wiget hat starke Schmerzen

Nach dem Out von König Stucki ruhen die Berner Hoffnungen auch auf Michael Wiget. Doch dieser «Jungbär» hat einen Stammplatz im Krankenhaus.
Publiziert: 28.08.2021 um 16:13 Uhr
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Vor zwei Wochen hat Michael Wiget auf der Schwägalp gross aufgetrumpft. Zuerst besiegte er mit Armon Orlik den stärksten Bündner.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

Das Königreich Bern befindet sich seit Tagen im Schockzustand. Nachdem Kronenträger Christian Stucki wegen einer abgerissenen Bizeps- und Schultersehne die Saison abbrechen muss, benötigen die Mutzen im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt in Kilchberg ZH für den Kampf gegen Giger, Wicki, Orlik und Co. eine neue Speerspitze.

«Vielleicht bekommen nach Chrigus Ausfall Fabian Staudenmann und Michael Wiget plötzlich einen richtigen Lauf», hofft Altmeister Roger Brügger (46, vierfacher Eidgenosse). Tatsächlich haben die beiden 22-jährigen Berner Mittelländer in dieser Saison beeindruckende Talentproben abgeliefert.

Staudenmann hat bei seinem ersten Kranzfestsieg am Mittelländischen König Kilian Wenger gebodigt, Wiget wurde auf der Schwägalp nach seinen Siegen gegen Armon Orlik und Weissenstein-Triumphator Damian Ott erst im Schlussgang von Samuel Giger gestoppt. Doch Wiget muss derzeit gleich mit zwei Handicaps leben.

Schmerzen beim Gehen und Greifen

Unter der Schleimbeutel-Entzündung im Knie leidet der Jura-Student schon den ganzen Sommer, seit letzter Woche hat der 195 cm lange, 115 Kilo schwere Model-Athlet nun aber auch noch ein gröberes Problem beim Greifen. «Es passierte im Klubtraining», erzählt Wiget. «Ich habe einmal kräftig gezogen und schon war an der linken Hand die Fingerbeere abgerissen! Deshalb könnte ich letzten Sonntag nicht wie geplant am Emmentalischen starten.»

Und deshalb ist es auch fraglich ob der Mann, der im Kanton Freiburg unweit von der Berner Kantonsgrenze aufgewachsen ist, am 5. September beim Berg-Klassiker am Schwarzsee in die Hosen steigen kann. «Weil der Schwarzsee unweit von meinem Wohnort liegt, möchte ich dort unbedingt an den Start gehen. Ich muss aber damit rechnen, dass mein Finger erst am 12. September anlässlich des Berner-Jurassischen ein Wettkampf-Comeback zulassen wird.»

Fix ist, dass Wiget seinen entzündeten Schleimbeutel erst nach dem 25. September operieren wird. «Wenn ich jetzt schon operieren würde, wäre die Saison für mich gelaufen. Weil ich aber am Kilchberger unbedingt dabei sein wird, werde ich dort halt zu schmerzstillenden Mitteln greifen müssen.» Ein wahrhaftig aussergewöhnlicher Typ, dieser Michael Wiget.

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