Auf seinem Weg zum Königsthron hat Christian Stucki (34) in Zug im zweiten Gang den dreifachen Aargauer Eidgenossen Christoph Bieri (33) aus dem Weg geräumt. Bei genauer Betrachtung von der Entscheidung in diesem Duell wird jetzt aber deutlich, dass Bieri trotz dieser Niederlage grosses Glück hatte. Warum? Ganz einfach: Unter seinem roten Sennenhemd ist auf einem schwarzen Shirt das Logo vom US-Hersteller «Under Armour» zu erkennen.
Aber während Sven Schurtenberger (28) von der «Propaganda-Polizei» vom Eidgenössischen Schwingerverband für sämtliche Teil- und Bergkranzfeste gesperrt wurde, weil beim Luzerner in Zug das Nike-Logo an den Schienbeinschonern erkennbar war, bleibt Bieri unbestraft.
Der Thurgauer Hansueli Zbinden, Vorsitzender der ESV-Werbekommission, liefert die Erklärung: «Sämtliche Verstösse mussten bis dreissig Tage nach dem Eidgenössischen von einem ESV-Funktionär gemeldet werden. Und weil innerhalb von dieser Frist keine Beschwerde gegen Bieri eingegangen ist, wird es jetzt auch keine Strafe mehr geben.»
Zwei Augen zugedrückt
Anders ausgedrückt: Während die Gesetzeshüter vom Schwingverband bei Schurtenberger besonders genau hingesehen haben, hatten die Herren bei Bieri einen gröberen Knick in der Optik.
Somit wird Bieri im nächsten Jahr wohl ohne grössere Probleme mit dem Sprung in den elitären Hunderter-Klub das letzte grosse Ziel in seiner Karriere erreichen können. Der 22-fache Kranzfestsieger hat aktuell 99 Kränze auf dem Konto.