Nach dem Brünig-Debakel
Latour soll die Berner Schwinger wieder böse machen

Nach der Schlappe gegen die Innerschweizer auf dem Brünig denkt ein Berner Altmeister im Hinblick auf das Eidgenössische an die Verpflichtung einer Fussball-Legende.
Publiziert: 30.07.2019 um 01:37 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2019 um 09:13 Uhr
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Die Berner gehen auf dem Brünig leer aus. Hier muss sich Kilian Wenger (r.) gegen Pirmin Reichmuth geschlagen geben.
Foto: Keystone
Marcel W. Perren

Christian Oesch (51), sechsfacher Eidgenosse

«Vor dem Eidgenössischen 2010 haben wir Berner auf dem Brünig im Vergleich mit den Innerschweizern ähnlich schlecht ausgesehen wie am vergangenen Sonntag. Wie hat man damals auf die Pleite reagiert? Für das abschliessende Trainings­lager wurde Fussballtrainer Hanspeter Latour verpflichtet, der die ganze Mannschaft mit einer legendären Motivationsrede richtig heiss gemacht hat. Resultat: Kilian Wenger, der zuvor auf dem Brünig drei Gestellte auf dem Notenblatt hatte, eroberte ein paar Wochen danach in Frauenfeld den Thron. Deshalb würde ich als Teamleiter auch im bevorstehenden Trainingscamp für Zug voll auf Motivation und Emotionen setzen. Ich würde erneut einen Typen wie Latour als Einheizer verpflichten. Zudem würde ich bei der Zusammensetzung der Trainings­gruppen viel mehr Wert auf eine Durchmischung von Alt und Jung und Interregionalität achten. Der routinierte Oberländer Wenger sollte beispielsweise möglichst viel Zeit mit dem Mittelländer Talent Fabian Staudenmann verbringen. Auf diese Weise würde das Team noch mehr zusammenwachsen.»

Matthias Sempach (33), Schwingerkönig 2013

«Ich mache mir als Berner im Hinblick auf Zug trotz der Niederlage auf dem Brünig keine grossen Sorgen. Auch deshalb nicht, weil wir im Gegensatz zu den Innerschweizern nicht in Bestbesetzung angetreten sind. Mit Christian Stucki, der für mich nach wie vor zu den fünf besten Schwingern gehört, Remo Käser, Curdin Orlik und Fabian Staudenmann haben vier wichtige Teamstützen gefehlt. Und noch etwas: Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass eine schmerzliche Niederlage vor einem Eidgenössischen eine gewinnbringende Wirkung haben kann: Im August 2013 bin ich am Nordwestschweizerischen gegen Bruno Gisler und Christoph Bieri unter die Räder gekommen. Zwei Wochen später durfte ich mich in Burgdorf als Schwingerkönig feiern lassen.»

Niklaus Gasser (58), Unspunnen- und Kilchberg-Sieger

«Ich wäre überrascht, wenn in ein paar Wochen noch einmal ein Berner König würde. Wir haben derzeit keine Schwinger mit der Klasse von Pirmin Reichmuth, Joel Wicki, Armon Orlik oder Sämi Giger. Viele unserer Leistungsträger befinden sich im Herbst ihrer Karriere. Aber vielleicht gelingt ja Christian Stucki nach seiner Knieverletzung ein sensationelles Comeback.»

Gestellter Schlussgang reicht Reichmuth zum Festsieg
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Highlights vom Brünig:Gestellter Schlussgang reicht Reichmuth zum Festsieg

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Sven Thomann

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