«Meine Gesundheit steht nun an erster Stelle»
2:30
Voggenspergers Gewichtsverlust:«Meine Gesundheit steht nun an erster Stelle»

«Mein Spiegelbild hat mich nicht mehr gefreut»
Die extreme Wandlung von Schwinger Voggensperger

Der Baselbieter Schwinger Janic Voggensperger (20) war bis vor ein paar Jahren ganz dick im Geschäft. Jetzt kehrt er als halbe Portion in den Sägemehlring zurück.
Publiziert: 02.08.2019 um 18:06 Uhr
1/7
Janic Voggensperger hat sich extrem verändert.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

Es ist ein aussergewöhnliches Kapitel Schwing-Geschichte, das Janic Voggensperger am 7. August 2016 in Fulenbach SO schreibt – mit 17 Jahren zwickt der Stromer-Stift am Nordwestschweizerischen den Eidgenossen Raphael Zwyssig weg und belegt hinter Bruno Gisler den zweiten Schlussrang.

Ernährung radikal umgestellt

«Voggi» bringt zu diesem Zeitpunkt bei einer Körpergrösse von 198 cm 115 Kilo auf die Waage. In der Zwischenzeit hat sich das «Riesen-Baby» aus Schönenbuch im Kanton Baselland enorm gewandelt. Voggensperger hat innerhalb von einem Jahr 25 Kilo abgespeckt. «Irgendwann hat mir der Anblick von meinem Spiegelbild keine Freude mehr gemacht. Und als ich dann auch noch beim normalen Treppensteigen bös ins schnaufen gekommen bin, war mir klar, dass ich in meinem  Leben etwas verändern muss».

Voggensperger hat deshalb seine Ernährung radikal umgestellt. «Ich esse jetzt viel gesündere Kost und das nur noch zwei Mal am Tag. Die Zeiten sind vorbei, als mich am Feierabend ein Chips-Sack derart angelacht hat, dass ich ihn in Rekordzeit vernaschen musste…»

Aber wie massiv wirkt sich der Gewichtsverlust auf Janics Zweikampverhalten aus? «Wenn der Gegner zieht, bin ich jetzt natürlich viel schneller und viel höher in der Luft als früher. Dafür bin ich jetzt nicht mehr so schnell ausser Atem.»

Comeback in Wittnau

Weil er sich beim Berg-Klassiker auf dem Stoos zwei Bänder am Sprunggelenk gerissen hat, hat Voggensperger seit dem 10. Juni keinen Wettkampf mehr bestritten. Aber am Sonntag wird er in Wittnau AG sein Comeback feiern.

Der 16-fache Kranzgewinner steigt gemeinsam mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Lars (18) in die Hosen, bei dem im letzten Jahr ein Herzfehler entdeckt wurde. «Die Ungewissheit um meinen Bruder hat mich fast kaputt gemacht. Es war lange Zeit unsicher, ob er jemals wieder ein normales Leben wird führen können. Aber zum Glück ist die Operation derart gut gelaufen, dass er in dieser Saison bereits wieder zwei Kränze gewinnen konnte. Ich geniesse es jetzt mehr den je, mit Lars an ein Schwingfest zu gehen.»

Es wird aber für längere Zeit der letzte Wettkampf sein, welchen die Voggensperger-Brüder Morgen zusammen bestreiten werden. Weil sich Janic im Thurgau beruflich weiterbilden will, wird er für die kommende Saison vom Nordwestschweizer in den Nordostschweizer Verband wechseln.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?