Das war Tag 1

Orlik und Sempach sorgen für Spektakel am Eidgenössischen

Halbzeit beim Eidgenössischen 2016!

Vier von acht Gängen sind in Estavayer durch – und sagenhafte 25 (!) Schwinger sind an der Spitze innerhalb nur eines halben Punktes klassiert. Am Sonntag erwartet die Schwing-Fans ein regelrechter Krimi um die Krone des Schwingerkönigs 2016.

Orlik und Sempach prägen Tag 1

Am Morgen gehören die Schlagzeilen dem 21-jährigen Bündner Armon Orlik aus Maienfeld. Er legt zwei Eidgenossen (Wenger und Kämpf) mit der Maximalnote 10.00 auf den Rücken. Am Nachmittag bodigt er auch noch Pirmin Reichmuth.

Dann kommts in der Hitze von Estavayer zum ultimativen Showdown. Die Kampfrichter entscheiden, dass Orlik im vierten Gang gegen den amtierenden Schwingerkönig Matthias Sempach ran muss. Ein absoluter Knaller.

Sempach startet am Morgen verhalten. In seinem ersten Kampf gegen Christian Schuler stellt er nur. Zwischenzeitlich muss der Kampf unterbrochen werden, weil Sempach Sägemehl schluckt. Dann dreht der Emmentaler aber auf holt sich gegen Erich Fankhauser und Marcel Bieri die Bestnote 10.00 ab.

Und im Knüller des Tages legt er nach: Orlik greift zweimal mit Kurz an, Sempach hält zweimal stand und überlistet den Überflieger aus dem Bünderland dank einem ultraschnellen Übersprung. 52'000 Zuschauer in der grössten Schwing-Arena der Welt in Estavayer hauts von den Sitzen.

Dank diesem Sieg sorgt Sempach dafür, dass es an der Spitze zum totalen Zusammenschluss kommt und Orlik nicht davon ziehen kann. Keiner der 275 Schwinger hat am ersten Tag seine vier Kämpfe gewonnen. Sempach und Orlik weisen bei Halbzeit beide 38.50 Punkte auf. Damit ist klar, dass es dieses Jahr keinen Schwingerkönig mit acht Siegen geben wird.

Die ersten vier Gänge der weiteren Favoriten:

Stucki Christian: Wie sein Berner Kollege Sempach stellt er im ersten Gang gegen Philipp Laimbacher lediglich. Dann zündet der 150-Kilo-Koloss aber den Turbo, holt sich in den folgenden drei Kämpfen die Maximalnote 10.00 ab und liegt gemeinsam mit fünf anderen Schwingern mit 38.75 Punkten an der Spitze der Rangliste.

Käser Remo: Der erst 18-jährige Königssohn fällt in Estavayer vor allem mit seiner aktiven Art und Weise im Sägemehl auf. Käser stellt im zweiten Gang gegen Gloggner, erhält aber trotzdem starke neun Punkte. Die anderen drei Kämpfe gewinnt der Youngster und liegt so mit 38.75 Punkten vorne.

Bösch Daniel: Der Unspunnen-Sieger von 2011 unterliegt am Morgen Glarner Matthias. Mit der Wut im Bauch dreht der Ostschweizer aber auf. Wie Stucki lässt er sich auf seinem Notenblatt eine 10.00 für die Gänge 2, 3, und 4 notieren und ist damit weiter voll im Geschäft.

Wenger Kilian: Der Schwingerkönig von Frauenfeld 2010 sorgt für den ersten grossen Knaller am diesjährigen Eidgenössischen. Der Diemtigtaler unterliegt erst Überflieger Orlik, dann stellt er lediglich gegen Andreas Höfliger. So ist schon am Samstagmorgen klar: Wenger ist so gut wie raus aus dem Titelrennen. Eine dicke Überraschung. Am Nachmittag rehabilitiert er sich ein wenig, heimst zweimal die Maximalnote 10.00 ein.

So geht es weiter

Am Sonntag um 7.45 beginnt der sogenannte Kranzausstich. Gemeint sind hierbei die Gänge 5 und 6. Ab 13.15 Uhr fällt im 7. und 8. Gang dann die Entscheidung um den Titel.