Der letztjährige Schwägalp-Sieger Mario Thürig leidet vor dem Schlussgang gegen den 18-jährigen Luzerner Wunderknaben Joel Wicki mit seinem Schwyzer Kumpel Philipp «Pipo» Laimbacher mit: «Ich möchte jetzt nicht in der Haut von Pipo stecken. Der kann gegen diesen unbeschwert auftrumpfenden Joel fast nur verlieren.»
Wicki schwingt in der Tat bis zu seiner ersten Kranzfest-Final-Quali grandios auf. Nach dem gestellten Auftakt gegen die grosse Bündner Hoffnung Armon Orlik zeigt der Baumechaniker-Stift mit Raphael Zwyssig, Stefan Burkhalter und Martin Grab drei Eidgenossen den Meister. Doch im Gegensatz zu ihnen stellt sich Laimbacher im Schlussgang viel besser auf den «Atom-Kurz» des Sörenbergers ein.
Anfänglich gerät zwar auch er ins Wanken, aber dann befördert Philipp seinen 15 Jahre jüngeren Kontrahenten mit einem Übersprung ins Sägemehl und dreht ihn am Boden auf den Rücken. Damit feiert der letztjährige Kilchberg-Schlussgang-Teilnehmer seinen fünften Festsieg auf dem Stoos.
Dabei hat er schon am Samstag richtig hart zugepackt. «Weil mein Schwingklub dieses Bergfest organisiert, habe ich beim Aufstellen der Tribünen geholfen.»
Bösch bleibt sich treu
Auf diesen Tribünen sind im ersten Gang viele Laimbacher-Fans ins Zittern gekommen. Denn gegen den Nordostschweizer-König Dani Bösch ist Pipo gewaltig in Rücklage geraten und konnte nur mit viel Glück und Können ein Remis retten.
Aber während Laimbacher danach durchstartet, bricht Bösch wie so oft bei Wettkämpfen abseits der Ostschweiz ein. Nach einem Remis gegen den vierzig Kilo leichteren Florian Ulrich besiegt der 130-kg-Brocken zwar Philipp Laimbachers älteren Bruder Adi (35).
Aber im letzten Gang geht der Unspunnen-Sieger von 2011 gegen Sven Schurtenberger unter. Damit muss der Mann, der in den letzten zwei Jahren in der Nordostschweiz sieben Kranzfeste gewinnen konnte, die Heimreise ohne Kranz antreten.