Die Berner erleben am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag (ENST) ein Schlussgang-Debakel. Dreimal verlieren sie den Kampf um den Festsieg. Dafür jubeln in Sion die Innerschweizer. Luc Bissig (2007) und Janis Wittwer (2008) triumphieren in ihren Jahrgängen. Bei den Jüngsten gewinnt mit Noé Girard (2009) ein Südwestschweizer – dank Berner Hilfe!
Am Dienstagabend besuchte der Eidgenosse Michael Wiget (25) den Schwingklub La Veveyse. «Er ist ein guter Freund von mir», erzählt Girard. Der Berner stellte ihn und seine Kollegen mental auf den Grossanlass ein, gab ihnen einige Tipps zur Wettkampfvorbereitung. Auch während des Wettkampfes hatten die beiden Kontakt. Der erste Kampf verlor Girard. Danach meldete sich Wiget mit den Worten: «Nichts ist verloren. Jetzt beginnt die mentale Arbeit vom Dienstag. Du kannst das!»
Parallelen zu König Wicki
Trotz eines Gestellten im vierten Gang qualifizierte sich der Fribourger für den Schlussgang. Dort bodigte er den Berner Adrian Scheuner in der vorletzten Minute. «Es ist unbeschreiblich. Ich danke allen, die mir geholfen haben.» Damit meint er neben Wiget auch Daniel Hüsler, den Trainer von König Wicki.
Auf seiner Trinkflasche steht in Grossbuchstaben «Sport Rock». Hüsler gehört das Fitnesscenter. «Letztes Jahr durfte ich bei ihm trainieren. Er hat mir viele Übungen gezeigt, die ich heute noch mache.» Der 15-Jährige misst aktuell rund 1.72 Meter. Ob er Wicki (1.83) überflügeln wird? In Sachen ENST-Siege ist er schon einmal gleichgezogen. Der König triumphierte 2012 in Hasle LU.
Zuwachs erhält der Onkel von ENST-Sieger Luc Bissig. Der Landwirt darf sich über ein neues Tier freuen. Bissig, der sich in der Ausbildung zum Landwirt befindet, will den Lebendpreis bei ihm unterbringen. Das Tier musste sich der Rothenburger hart erkämpfen. Im Schlussgang legte er den Berner Tobias Lauper aufs Kreuz. Wichtige Tipps erhielt er von seinem Vater, ein ehemaliger Kranzschwinger. Eine solche Auszeichnung ist das nächste grosse Ziel des Luzerners.