Königliche Anekdoten
Das Eidgenössische Schwingfest in 8 Gängen

Sensationelle Ausländer und Könige ohne Kronen: BLICK präsentiert die Höhe- und Tiefpunkte der 121-jährigen Geschichte des Eidgenössischen.
Publiziert: 27.08.2016 um 07:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:18 Uhr
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Die Begegnung zwischen Matthias Sempach und Christian Schuler verspricht Spektakel.
Marcel W. Perren

1. Gang: Spektakel-Garantie
Die heutigen Spitzen-Paarungen sind absolute Spektakel-Garanten, speziell die Begegnung zwischen Titelverteidiger Matthias Sempach und Christian Schuler. Der Berner und der Innerschweizer haben vor vier Wochen auf dem Brünig im Anschwingen gestellt. Sempach musste bei dieser Begegnung derart viel Sägemehl schlucken, dass er sich anschliessend übergeben musste. Bei der vorletzten Begegnung 2014 am Kilchberger hat «Mättu» den «Chrigel» mit seinem spektakulären «Sempach-Spezial» aufs Kreuz gelegt.

2. Gang: Könige der Könige
Der Berner Ruedi Hunsperger (70, 1966/69/74) und der Toggenburger Jörg Abderhalden (37, 1998/ 2004/07) haben den Schwinger-Thron dreimal erobert und zieren damit die Spitze in der ewigen Königs-Rangliste. Eindrücklich auch die Bilanz des 2012 verstorbenen Winterthurers Karl Meli: Der zweifache König ist mit neun Kränzen Rekord-Eidgenosse!

3. Gang: Fremde Herrscher
Der für die Nordwestschweizer kämpfende Alfons Thurneysen gewinnt 1897 das Eidgenössische in Biel. Die Krone überreicht ihm der ESV aber erst zwanzig Jahre später. Grund: Thurneysen ging in Biel mit dem französischen Pass an den Start und wurde erst 1917 eingebürgert. Nicht den Thron, aber immerhin den Eidgenössischen Kranz haben in den 70er-Jahren die US-Schweizer Dave Widmer (1972) sowie Al Ming (1974) und John Ming (1977) erobert.

4. Gang: Sensations-König
Der Schwyzer Eugen Hasler dominierte das Eidgenössische 1989 in Stans bis zum Schlussgang gegen Adi Käser nach Belieben, doch dann gelingt dem 18-jährigen Berner der grösste Wurf seines Lebens – Käser bodigt Hasler und ist bis heute der jüngste Schwingerkönig in der Geschichte.

5. Gang: Königsmacher
Die Einteilung für das Anschwingen macht Sami Feller, Technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbands, im Alleingang. Ab dem zweiten Gang verhandelt der Berner Feller die Paarungen mit je einem Vertreter aus den fünf ESV-Teilverbänden: Peter Schmutz (TL Bern), Thedy Waser (TL Innerschweiz), Beat Abderhalden (TL Nordostschweiz), Stefan Strebel (TL Nordwestschweiz), Ruedi Schläfli (TL Südwestschweiz).

6. Gang: Eidgenössische Tragödien
Hans Dubach ist genau wie Jahrzehnte später Schwingerkönig Kilian Wenger in Horboden im Diemtigtal aufgewachsen. Dubach brach 1937 während dem Wettkampf in Lausanne nach einem Herzschlag tot zusammen. Der Herztod wurde 2007 in Aarau auch bei Peter Gasser aus Lungern festgestellt.

7. Gang: Könige ohne Krone
Der Baselbieter Peter Vogt und der Rheintaler Walter Haldenmann duellieren sich 1950 in Grenchen im Schlussgang. Nach 35 ereignisarmen Minuten bricht der Kampfrichter ab – gestellt! Das Kampfgericht gibt den Königstitel weder Vogt nach Haldenmann, beide müssen sich mit der Bezeichnung Erstgekrönte zufriedengeben. Zum Erstgekrönten wird 1989 auch der Schwyzer Geni Hasler ausgerufen – «Geni Schränz» weist trotz der Schlussgangpleite gegen Adi Käser gleich viele Punkte wie der Berner auf.

8. Gang: Handicap-Helden
Der gehörlose Berner Hans Stucki wurde 1969 in Biel erst im Schlussgang von seinem Verbandskollegen Ruedi Hunsperger gestoppt. Der Berner Res Werren hat sich 1992, 95 und 98 mit nur einem Arm fürs Eidgenössische qualifiziert (BLICK berichtete).

Das Festprogramm

Samstag, 27. August

Einmarsch der Schwinger: 07.30

Beginn Anschwingen: 08.00

Beginn Steinstossen: 09.00

Beginn Hornussen: 10.30

Final Steinstossen 20 kg: 13.00

Beginn Ausschwingen: 13.15

Final Steinstossen 40 kg: 13.30

Ende Ausschwingen: 17.00


Sonntag, 28. August

Beginn Ausstich: 07.45

Beginn Kranzausstich: 13.15

Steinstossen: Finalstoss in der Arena: 14.30

Schlussgang: 16.30


SRF 2 überträgt am Samstag ab 07.20 Uhr,

am Sonntag ab 07.30 Uhr.

Samstag, 27. August

Einmarsch der Schwinger: 07.30

Beginn Anschwingen: 08.00

Beginn Steinstossen: 09.00

Beginn Hornussen: 10.30

Final Steinstossen 20 kg: 13.00

Beginn Ausschwingen: 13.15

Final Steinstossen 40 kg: 13.30

Ende Ausschwingen: 17.00


Sonntag, 28. August

Beginn Ausstich: 07.45

Beginn Kranzausstich: 13.15

Steinstossen: Finalstoss in der Arena: 14.30

Schlussgang: 16.30


SRF 2 überträgt am Samstag ab 07.20 Uhr,

am Sonntag ab 07.30 Uhr.

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