Kramer schwingt blutüberströmt weiter
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Im 5. Gang gegen Glarner:Kramer schwingt blutüberströmt weiter

König Glarner nach Blut-Gang mit Kramer
«Er hat mir angeboten, mein Hemd zu waschen»

Auf dem Brünig spritzt das Blut: Beim Duell von Matthias Glarner mit Lario Kramer wird das Hemd des Schwingerkönigs stark in Mitleidenschaft gezogen. Sorgen macht sich Glarner aber aus anderen Gründen.
Publiziert: 29.07.2019 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2019 um 15:18 Uhr
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Abnützungskampf: Glarner und Kramer nach ihrem Duell im Sägemehl.
Emanuel Gisi

Schwingerkönig Matthias Glarner (33) muss auf der Brünig-Passhöhe untendurch. Der in den letzten Jahren verletzungsgebeutelte Berner Oberländer verpasst beim ersten Auftritt auf seinem Hausberg seit drei Jahren den Kranz. Es wäre sein 13. gewesen – so bleibt er zwei hinter Rekordhalter Martin Grab (40).

«Es ist ein gutes Gefühl, überhaupt wieder hier oben zu sein», sagt der König von 2016 am Sonntagvormittag, als ihn BLICK fragt, wie er sich nach den ersten beiden Gängen körperlich fühle.

Am Abend aber kommt er nicht in die Nähe von Eichenlaub. Nur zwei Siege gelingen ihm, satte zwei Punkte fehlen am Schluss für die Kranzränge. «Das ist im ersten Moment bitter», sagt Glarner. «Ich habe ein hartes Notenblatt, das ist für mich das Positive. Es war ein harter Test. Aber ich bin weiter weg von der Spitze, als ich gedacht habe.»

Die letzte Chance verstreicht im fünften Gang. Im Duell mit Lario Kramer (21) brauchen beide Schwinger einen Sieg, um den Sprung nach vorne noch ins Visier nehmen zu können. Die beiden schenken sich nichts, im Brünig-Regen geht es hin und her, bis die beiden mit den Köpfen zusammenrasseln. Aus Kramers Nase spritzt Blut – aber so richtig!

Weil der junge Freiburger hart im Nehmen ist, macht er nach kurzer Pause weiter. Am Schluss steht ein Unentschieden – und die beiden Männer knien sich sekundenlang im Sägemehl gegenüber. Was da gesprochen wurde? «Lario hat mir angeboten, mein Hemd zu waschen, weil er es komplett vollgeblutet hat», sagt Glarner. «Und ja, es sah danach aus wie eine Metzgerschürze. Aber ich habe dankend abgelehnt, das ist nicht nötig. Das mache ich selber.»

Mehr zu schaffen als das blutbefleckte Hemd macht dem Meiringer sein Formstand. «Ich weiss jetzt, was ich noch brauche: Viele Sägemehltrainings, ich muss mir auch das Selbstvertrauen wieder zurückholen.» An den Plänen ändere sich trotz Brünig-Ernüchterung nach aktuellem Stand nichts. «Ich will am Eidgenössischen antreten.»

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Sven Thomann

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