Im Sägemehl war Ruedi Hunsperger ein Garant für Spektakel. Auf dem Sterbebett liegend hat er aber den Wunsch geäussert, dass er seine letzte Reise ganz schlicht und vor allem ohne grosse Grabreden antreten möchte. «Eine grosse Abdankungsfeier hat Papa nie gewollt. Deshalb wird seine Asche im engsten Familienkreis an der Aare verstreut werden», berichtet Hunspergers Sohn Remo BLICK.
Viele Fans vom «Rüedu» würden es aber gerne sehen, dass der Eidgenössische Schwingerverband den König aller Könige noch einmal auf gebührende Weise ehren würde. Obwohl Hunsperger diesen Sport wie kein Anderer geprägt hat, wurde er vom ESV im Gegensatz zum zweifachen König Ernst Schläpfer nie zum Verbands-Ehrenmitglied ernannt.
ESV-Geschäftsführer Rolf Gasser liefert die Erklärung: «Die Ehrenmitgliedschaft ist bei uns in erster Linie eine Auszeichnung für besondere administrative Verdienste in der Schwingerei. Ernst Schläpfer hat nach seiner Aktivlaufbahn als Technischer Leiter in der Nordostschweiz und als Eidgenössischer Obmann agiert. Solche Rollen hat Ruedi Hunsperger nach seiner grossartigen Karriere als Schwinger nie bekleidet.»
Und deshalb denkt man im Eidgenössischen Schwingerverband auch nicht daran, Hunsperger posthum zum Ehrenmitglied zu ernennen. Rolf Gasser: «Das ist für uns kein Thema. Aber wir werden Ruedis Wirken sicher noch einmal an der nächsten Abgeordneten-Versammlung und in unseren Chroniken würdigen. So wie wir es im Jahr 2012 nach dem Tod von Karl Meli getan haben. Auch er ist nicht Ehrenmitglied vom ESV, obwohl er als zweifacher Schwingerkönig ähnlich erfolgreich war wie Hunsperger.»
Zu den Ehrenmitgliedern des Schwinger Verbandes gehört dafür ein Typ wie Otto A. Seeholzer. Der hat zwar nie ein grosses Schwingfest gewonnen, dafür setzt sich der ehemalige Werbeverantwortliche gegen Schwinger mit Tätowierungen ein ...