Nöldi Forrer liegt im Sägemehl, schmerzverzerrt sein Gesicht. Im Anschwingen hat ihn Christian Stucki per Fussstich gefällt. Wir schreiben den 16. August 2015, das grosse Kräftemessen auf der Schwägalp ist für Lokalmatador Forrer vorzeitig beendet.
Nach ersten Untersuchungen geht Forrer von einem Sehnenriss in der Schulter aus. Ende August die böse Überraschung: Auf dem Operationstisch von Vertrauensarzt Pierre Hofer in Teufen SG wird klar, dass die Verletzung schwerer ist – in Forrers Schulter sind drei Sehnen gerissen, zudem ist die Kapsel beschädigt.
Den nächsten Tiefschlag muss der 1,94-m-Gigant mit 45 Kranzfestsiegen am Tag nach der OP in Kauf nehmen. Bei der Schilderung muss Nöldi selber lachen, auch wenn er die Schmerzen immer noch spürt. «Ich wollte mich am Griff meines Bett-Galgens hochziehen. Obwohl diese Konstruktion offiziell 180 Kilo aushalten sollte, waren meine knapp 115 Kilo zu viel – auf halber Höhe ist das Band des Griffes gerissen, und ich bin mit meiner frisch operierten Schulter platt aufs Bett gedonnert.»
Forrer muss deshalb erneut in die «Röhre», in der ein MRI aufzeigen soll, wie sehr der Plattwurf im Bett seine Schulterheilung zurückgeworfen hat. Die schlimmsten Befürchtungen einer neuerlichen Verletzung erfüllen sich zum Glück nicht. Trotzdem wirft ihn die schmerzhafte Reizung wieder zurück.
Ein kleines Trostpflaster erhält Nöldi vom Spital-Personal: «Denen hat dieser Zwischenfall derart leid getan, dass sie mich ab diesem Tag als Entschädigung ausschliesslich mit Rindsfilet und Entrecote verwöhnt haben.»
Der böse Überschwinger ist entsprechend milde gestimmt: «Ich mache niemandem in diesem Spital einen Vorwurf, die Leute hier sind absolut top, sie haben keine Schuld an diesem mechanischen Fehler. Ich werde mich auf jeden Fall auch in Zukunft hier behandeln lassen.» Im Februar wird der 36-Jährige das Schwing-Training wieder aufnehmen können, Ende August strebt Forrer in Estavayer den Gewinn des siebten Eidgenössischen Kranzes an.