Schwingerkönig Forrer wird zum Action-Star
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Nöldi jagt Diamanten-Räuber:Schwingerkönig Forrer wird zum Action-Star

Karriere als Action-Star?
So haben Sie Nöldi Forrer (40) noch nie gesehen!

Nöldi Forrer (40) hat sich als Schwingerkönig und Käsermeister einen grossen Namen gemacht. Als Kind träumte er von einer spektakulären Filmkarriere.
Publiziert: 14.08.2019 um 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2019 um 16:08 Uhr
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Nöldi Forrer nimmt einen Kurs bei Stuntman Manuel Schweizer und dreht seinen ersten Action-Film.
Foto: Blick
Marcel W. Perren (Text), Daniel Kellenberger und Nathalie Küng (Fotos)

Nein, Nöldi Forrer ist kein Musterknabe. Als Kindergärtler dreht er auf dem elterlichen Bauernhof die ersten Runden mit dem Land Rover seines Vaters. Weil er danach die Handbremse nicht anzieht, macht sich das Vehikel selbständig und donnert den Abhang hinunter. Und mit 15 führt der kräftige Lausbub aus Stein im Toggenburg seinem Pfarrer Schmerzen zu, indem er den Gottesmann beim Schwingen im Konflager kompromisslos aufs Kreuz legt. Jetzt, rund 26 Jahre nach dem wenig christlichen Zweikampf mit dem Seelsorger, bereitet sich der Schwingerkönig von 2001 in einer Kiesgrube auf ein filmreifes Duell mit einem hochkarätigen Stuntman vor.

«In meiner Kindheit habe ich oft davon geträumt, dass ich einmal als Stuntman eine Kampfszene für einen Actionfilm drehen darf», erzählt Nöldi. Manuel Schweizer will Forrers Bubentraum wahr machen. Der ehemalige Elektrikerstift aus Lütisburg im Kanton St. Gallen hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem der renommiertesten Stuntmen der Schweiz entwickelt. Der 32-Jährige riskierte bereits für TV-Produktionen wie «Tatort» oder «Der Bestatter» Kopf und Kragen. Schweizer hat in Film- und Werbespots Weltstars wie Roger Federer in gefährlichen Situationen gedoubelt.

Forrer, Nöldi Forrer

«In einer Szene habe ich mal 30 Sekunden lang lichterloh gebrannt. Das war für mich die viel grössere Herausforderung als der Sprung von einem 27 Meter hohen Kran in ein Luftkissen.» Aber was hat Schweizer mit Forrer vor? «Ich habe ein Drehbuch für eine Filmszene geschrieben, in dem ich in der Rolle des Bösewichts einen Diamantenkoffer klaue. Nöldi wird mich danach in James-Bond-Manier verfolgen!»

Bevor der Dreh zu «Diamantenfieber im Toggenburg» beginnt, zeigt Schweizer dem 46-fachen Kranzfestsieger, wie sich ein Stuntman mit einer Pistole in den Händen richtig bewegt und abrollt. Nöldi macht es nahezu perfekt nach. Dann wird der kontaktlose Schlagabtausch geübt. «Nöldi, du hältst deine Hand viel zu weit unten», moniert der Filmprofi. «Das muss so sein, schliesslich muss ich mein Familienglück schützen», schmunzelt der Papa einer siebenjährigen Tochter namens Maila.

Doch dann wird es richtig ernst. Die erste Klappe zum heissesten Krimi in der Toggenburger Filmgeschichte fällt. Manuel Schweizer in seiner Rolle als Bösewicht Alejandro Baron knöpft sich den Diamantenhändler Javier Gonzalez vor, der von Schweizers Vater Leo gespielt wird. «Wo sind meine Diamanten?», fragt Baron. «Wo ist mein Geld?», lautet die Gegenfrage. Moneten bekommt der Diamantenmann keine, dafür zieht ihm sein Gegenüber eine aus zerbrechlichem Kunststoff gefertigte «Glasflasche» über den Schädel. Gonzalez bleibt regungslos am Boden liegen, Baron wird auf seiner Flucht von Forrer alias Agent 007 verfolgt.

«Du hast wirklich Talent»

Auf dem steilsten Punkt der Lütisburger Kiesgrube kommt es zum grossen Showdown: Der Agent setzt sich im spektakulär inszenierten Schlagabtausch durch und stürzt den mit Strohhut und Hawaii-Hemd bekleideten Schurken in die Tiefe. Schnitt, die Szene ist im Kasten. Forrer ist von der Darbietung seines Widersachers begeistert: «Dein Abflug vom Kieshaufen hinunter war wirklich spektakulär, ich verneige mich vor dir!» Schweizer gibt das Kompliment zurück: «Du hast als Schauspieler wirklich Talent, Nöldi. Deshalb werde ich dich vielleicht irgendwann für eine ernsthafte Produktion anfragen.»

Aber dann bemerkt der Stunt-Profi und Filmemacher, dass sich der Mann mit 147 Schwingerkränzen für die Täterrolle aufgrund seiner ausserordentlichen Körpermasse schlecht eignet. Als Schweizer den Sägemehl-Giganten zum Abschluss ins Film-Gefängnis führen will, stellt sich heraus, dass die originalen Polizeihandschellen zu klein für Nöldis Handgelenke sind. Showdown in der Lütisburger Kiesgrube: Forrer bodigt Schweizer.

Nöldi Forrer

Geboren: 7. Oktober 1978
Wohnort: Stein SG
Zivilstand:
Getrennt, Tochter Maila
Grösse/Gewicht: 194 cm / 118 kg
Schwingklub: Wattwil
Kranzfestsiege: 46
Kränze: 147
Bilanz Eidgenössisches: 2016 15a, 2013 8e (Kranz), 2010 7h (Kranz), 2007 3b (Kranz), 2004 3c (Kranz), 2001 König, 1998 6d (Kranz)

Geboren: 7. Oktober 1978
Wohnort: Stein SG
Zivilstand:
Getrennt, Tochter Maila
Grösse/Gewicht: 194 cm / 118 kg
Schwingklub: Wattwil
Kranzfestsiege: 46
Kränze: 147
Bilanz Eidgenössisches: 2016 15a, 2013 8e (Kranz), 2010 7h (Kranz), 2007 3b (Kranz), 2004 3c (Kranz), 2001 König, 1998 6d (Kranz)

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