Joel Wicki triumphiert auf dem Stoos
Schock in Ibach! Schwinger bricht sich zwei Halswirbel

Das Stoos-Schwinget ist durch. Joel Wicki gewinnt es überlegen. Überschattet wird das Schwingfest von einer Verletzung von Carlo Gwerder.
Publiziert: 26.06.2021 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2021 um 20:47 Uhr
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Schlimmer Moment in Ibach: Carlo Gwerder muss gepflegt werden, während der Stoos-Schwinget im ersten Gang Fahrt aufnimmt.
Foto: Sven Thomann
Felix Bingesser

Alles zum Sieg von Joel Wicki

Blitz und Donner und Stürme haben in den letzten Tagen das Entlebuch erschüttert. Jetzt ist der Sturm Wicki weitergezogen. Nach Ibach. Und dort fegt er wie ein Orkan durch den Sägemehlring. Einzig der junge Berner Fabian Staudenmann hält Stand und trotzt Wicki eine Gestellten ab. Alle anderen Gegner werden innert weniger Sekunden ins Sägemehl geschleudert.

Im Schlussgang erwischt es auch Sven Schurtenberger. Im Duell der Luzerner muss auch er die Dominanz von Wicki anerkennen. «Wir schwingen jede Woche zwei- bis dreimal gemeinsam. Es hat sich auch eine tolle Kameradschaft entwickelt», so Wicki. Aber im Schlussgang endet die Freundschaft.

Die Innerschweizer prägen ihr Heimfest. Mit Kilian von Weissenfluh, Matthias Aeschbacher und dem Westschweizer Lario Kramer tauchen zwar drei Gäste an der Ranglistenspitze auf. Im Kampf um den Festsieg können sie aber nie eingreifen.

So feiert Wicki den dritten Sieg beim Stoos-Schwinget und verteidigt den Titel von 2019. Im Tal, und nicht auf dem Berg. «Dabei bin ich ein Mann der Berge und liebe die Höhenluft. Und das Publikum habe ich auch schmerzlich vermisst. Aber Hauptsache wir können endlich wieder schwingen.» Auch das Innerschweizer Teilverbandsfest von nächster Woche wird in der Blase von Ibach und ohne Zuschauer ausgetragen. Auch dann wird der Sieg über den entfesselten Wicki führen.

Nach König Chrigel Stucki beim Aargauer Kantonalen und Samuel Giger in Solothurn und in Schaffhausen hat mit Joel Wicki auch der dritte absolute Topcrack eine erste Duftmarke gesetzt. «Der Saisonhöhepunkt in Kilchberg kommt mit jeden Tag näher. Ich weiss jetzt, dass ich auf dem richtigen Weg bin», sagt der Entlebucher. Er hat seit dem Eidgenössischen in Zug nochmals zwei bis drei Kilo an Muskeln zugelegt. «Jetzt bin ich so zwischen 110 und 112 Kilo», sagt Wicki. Muskelmasse, versteht sich.

Schock: Gwerder mit Bruch von zwei Halswirbeln

Beim Stoos-Schwinget in Ibach ist im ersten Gang plötzlich ein furchtbarer Schrei zu hören. Carlo Gwerder verletzt sich am Nacken und muss mit der Bahre vom Platz getragen werden. Im Verlaufe des Tages kann Didi Schmidle, der Arzt des Innerschweizer Schwingerverbandes, etwas «Entwarnung» geben. «Carlo hat sich die zwei obersten Halswirbel gebrochen und ist ins Spital nach Luzern verlegt worden. Aber die neurologischen Abklärungen sind positiv», sagt Schmidli. Schwere Folgen dürfte Gwerder nicht zu befürchten haben. Der Schock ist in Ibach aber doch vielen in die Knochen gefahren.

Schock in Ibach: Carlo Gwerder muss gepflegt werden. Er bricht sich zwei Halswirbel.

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Der Tag im Ticker

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5. Gang: Wicki im Schlussgang gegen Schurtenberger

Zwei Luzerner stehen sich im Schlussgang des Stoos-Schwinget gegenüber. Joel Wicki lässt mit seinem vierten Sieg gegen den Berner Überraschungsmann Jan Wittwer nichts anbrennen. Und «Schurti» stoppt mit Severin Schwander den zweiten frechen Berner Ausseneiter. Zu diesem Innerschweizer Schlussgang hat auch Marcel Bieri beigetragen. Er hat im fünften Gang die Aufholjagd von Matthias Aeschbacher gestoppt.

Sven Schurtenberger kann jubeln. Er steht im Schlussgang und fordert dort Joel Wicki.

4. Gang: Wicki beisst sich an Staudenmann die Zähne aus!

Grosse Überraschung nach dem Mittag in Ibach: Der junge Berner Fabian Staudenmann stoppt den Siegeszug von Joel Wicki. Wicki beisst sich am 20-jährigen die Zähne aus. Staudenmann pariert die fulminanten Wicki-Angriffe und kann den Gang stellen. Ein Rückschlag für den Topfavoriten, der allerdings weiter in bester Position klassiert ist.

Dahinter haben die Innerschweizer mit Sven Schurtenberger, Marcel Bieri und dem überraschenden Marco Ulrich weitere Kandidaten für den Schlussgang. Schurtenberger beendet die Siegesträume von Gast Lario Kramer, der den Stoos-Schwinget 2018 gewonnen hat. Aber auch die Berner Gäste haben noch Trümpfe in der Hand. In erster Linie Matthias Aescbacher, der mit drei Siegen in Folge wieder im Rennen ist. Überraschend ganz vorne mit dabei sind auch die beiden Berner Jan Wittwer und Severin Schwander. Beide haben noch Chancen, im Schlussgang dabei zu sein.

Der Siegszug von Joel Wicki wird im 3. Gang gebremst. Er stellt gegen Fabian Staudenmann.

3. Gang: Wicki in einer eigenen Liga

Joel Wicki zeigt beim Stoos-Schwinget schon zur Halbzeit, wer Herr im Haus ist. Im Spitzengang bettet er auch Christian Schuler mit dem ersten Zug platt ins Sägemehl und steht nun mit drei Siegen einsam an der Ranglistenspitze. Nach Chrigel Stucki im Aargau und Samuel Giger in Solothurn und Schaffhausen zeigt der nächste absolute Topschwinger, dass sich auch in der Corona-Pause nichts an der Hierarchie geändert hat. Hinter Wicki kommt es beim ersten Bergfest der Saison zum Zusammenschluss. Reto Nötzli (gegen Jan Wittwer) und Michael Gwerder stellen den dritten Gang. Mit Siegen haben auch Sven Schurtenberger und Marcel Bieri wieder Anschluss gefunden. Und mit dem zweiten Sieg sind auch die Berner Gäste Matthias Aeschbacher, Kilian von Weissenfluh und Youngster Fabian Staudenmann wieder im Rennen.

Eine Wucht: Wicki lässt auch Schuler keine Chance.

2. Gang: Wicki in Kurzarbeit, Schuler und Nötzli vorne dabei

Joel Wicki hat in der Corna-Pause nichts an Kraft und Explosivität eingebüsst. Der Entlebucher legt auch den Westschweizer Gast Stéphane Haenni mit seinem unwiderstehlich Kurz im ersten Zug flach. Wicki hat sich offenbar zur Kurzarbeit entschieden. Zusammen mit Wicki sind auch Christian Schuler (Sieg gegen René Suppiger) sowie auch Reto Nötzli, der im Duell der Eidgenossen Marcel Bieri bezwingt, an der Ranglistenspitze. Genauso wie der junge Michi Gwerder, der vor seiner Haustüre seinen zweiten Gang gewinnt und auf Kurs ist. Mit Matthias Aeschbacher und Lario Kramer melden sich die stärksten Gäste im zweiten Gang etwas zurück.

1. Gang: Wicki wie Blitz und Donner

Nach den schweren Gewittern im Entlebuch lässt es auch Joel Wicki krachen. Er bezwingt zum Auftakt des in Ibach ausgetragenen Stoos-Schwinget den Spitzenkampf gegen Matthias Aeschbacher mit dem zweiten energischen Angriff. Mit Sven Schurtenberger gewinnt auch das zweite Innerschweizer Schwergewicht seinen Gang gegen Curdin Orlik. Dahinter bringen sich Marcel Bieri mit seinem Sieg gegen den Gast Lario Kramer (Stoos-Sieger 2018) aber auch der junge Michael Gwerder aus Brunnen in eine gute Ausgangslage. Gwerder gewinnt im Duell mit den beiden 20-jährigen Neu-Eidgenossen gegen die Berner Hoffnung Fabian Staudenmann. Dank den Siegen von René Suppiger und Reto Nötzli kommt es schon im ersten Gang zu einem Innerschweizer Schaulaufen. Keiner der Spitzenschwinger aus Bern und der Südwestschweiz vermag seinen Gang zu gewinnen. Gerade für die mit einem starken Team angetretenen Berner ist dies ein ernüchternder Auftakt nach der Corona-Pause.

Joel Wicki bodigt Matthias Aeschbacher mit dem zweiten Angriff.

21 Eidgenossen aus Innerschweiz, Bern und Südwestschweiz

Die Teilnehmer beim Stoos-Schwinget bestehen natürlich aus den Innerschweizern, dazu wurden die Verbände Bern und Südwestschweiz zugeteilt. 21 Eidgenossen sind am Start. Die Spitzenpaarungen mit den Favoriten:
Wicki Joel - Aeschbacher Matthias

  • Schurtenberger Sven - Orlik Curdin
  • Müllestein Mike - Gerber Christian
  • Bieri Marcel - Kramer Lario
  • Schuler Christian - Gapany Benjamin
  • Nötzli Reto - Duplan Steve
  • Fankhauser Erich - Inniger Thomas
  • von Ah Benji - von Weissenfluh Kilian
  • Gwerder Michael - Staudenmann Fabian
  • Van Messel Noe - Gottofrey Marc

Erstes Highlight des Jahres

Guten Morgen Schwing-Fans. Jetzt nimmt die Saison Fahrt auf. Mit dem Stoos-Schwinget steht das erste Highlight der Saison an. Wegen der Corona-Situation findet das Bergkranzfest aber nicht auf dem Stoos statt, sondern in Ibach SZ.

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