Giger vs Käser
So ticken die bösesten Bubis der Schweiz

Zwei Youngstars wirbeln in der Sägemehlschweiz ernorm viel Staub auf: Remo Käser (19) siegt am Berner Mittelländer, Sämi Giger triumphiert am Zürcher Kantonalen. Nächsten Samstag dürfte es am Oberaargauischen erstmals zur Direktbegegnung zwischen Käser und Giger kommen. Blick.ch macht schon jetzt den Quervergleich.
Publiziert: 09.05.2016 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:05 Uhr
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Remo Käser hat bereits 16 Duelle gegen Eidgenossen gewonnen.
Foto: TOTO MARTI
Marcel W. Perren

Ihr Umfeld

Remo: In der Umgebung des Berners wimmelt es von Königen. Nicht nur sein Vater Adi und Onkel Silvio Rüffenacht haben auf dem Schwingerthron gesessen, Remos Alchenstorfer Nachbar und  Sparringpartner im Schwingkeller ist der amtierende König Matthias Sempach.

Sämi: Auch der Thurgauer aus Ottoberg stammt aus einer richtig bösen Familie. Vater Emil und Onkel Simon Schild gehören zum elitären Zirkel von Eidgenössischen Kranzsschwingern. Auch Sämis „Big Brothers“ sind schon öfters mit Eichenlaub bedeckten Häuptern von Schwingfesten nach Hause gekehrt: Emil (26) hat 17 Kränze auf dem Konto, Urs (23) deren Fünf. Schwester Andrea hütet den Kasten der Schweizer U-18-Handball-Nati.

Ihre jüngsten Meisterstücke

Remo: Der gelernte Spengler war 15 Jahre und sechs Monate als er im Mai 2012 am Emmentalischen in Bigental den ersten Kranz erkämpfte. Ein Jahr später hat er am Berner Jurissischen mit Christian Dick den ersten Eidgenossen gebodigt, im letzten Sommer legte er zweimal (am Mittelländischen und auf der Engstlenalp) Schwingerkönig Kilian Wenger aufs Kreuz. Bei seinem ersten Kranzfestsieg letzten Sonntag in Oberbalm hat er im Schlussgang Willy Graber bezwungen. Damit hat er insgesamt 16 Duelle gegen Eidgenossen für sich entschieden.

Sämi: Der Zimmermann-Stift hat bis heute neun Duelle gegen Eidgenossen gewonnen. Wie Käser hat auch er bereits zweimal einen König geschultert – beim letztjährigen Rickenschwinget und beim diesjährigen Thurgauer Kantonalen zeigte er Nöldi Forrer den Meister. Seinen ersten Sieg über einen Eidgenossen feierte der Zimmermann-Stift 2014 kurz nach seinem 16. Geburtstag gegen Urban Götte, wenige Wochen später gewann er am St. Galler-Kantonalen den ersten Kranz. Während Käser aufgrund der gigantischen Konkurrenz seinen ersten Kranzfestsieg mit 19 realisierte, schwang Giger bereits mit 17 am Schaffhauser Kantonalen obenaus. Sein wertvollster Triumph ist aber sein gestriger Sieg am Zürcher Kantonalen. Hier hat  er im Anschwingen den starken Nordwestschweizer Christoph Bieri mit einem «Atom-Churz» im Sägemehl vergraben und im Schlussgang Unspunnen-Champion Dani Bösch den Meister gezeigt.

Ihre Technik

Remo: Vor allem dank dem Training mit dem enorm vielseitigen Matthias Sempach hat sich auch Käser zu einem kompletten Schwinger entwickelt. Anfänglich hatte er seine grosse Stärke beim Schwingen in der Flanke, der «Brienzer» war seine gefährlichste Waffe. Mittlerweile zieht er aber auch wuchtig «Churz». Und in einer Sparte ist Prinz Remo König Mättu sogar deutlich überlegen: beim Bodenschwingen.

Sämi: Er ist ein genialer Stand-Schwinger, besonders beeindruckend ist sein Kurz. Vor dieser Waffe verneigt sich sogar der Schwingerkönig von 2001, Nöldi Forrer: «Ich habe in meiner Karriere gegen viele begnadete Kurz-Züger gekämpft, ich denke da nicht zuletzt an den Appenzeller Thomas Sutter. Aber nicht einmal der Schwingerkönig von 1995 hat mich jemals derart heftig «herausgekurzt» wie das Sämi am Thurgauer gemacht hat.» Am Boden schwingt Giger aber nicht so gut wie Käser.

Ihre Geldgeber

Remo: Der 189 cm lange, 105 kg schwere Mädchenschwarm hat seinen ersten Sponsoringvertrag als 16-Jähriger unterzeichnet. Seit zwei Wochen kurbelt Remo als Werbeträger von Aldi den Verkauf der Eidgenössischen Produkte des deutschen Discounters an.

Sämi: Der 193 cm grosse und 105 kg schwere Sohn von einer Buss-Chaufeurin und eines Landwirts legt bezüglich Sponsoring und Schwingsport ein eher traditionelles Gedankengut an den Tag. Im Frühling 2014 sagte Giger im Gespräch mit BLICK: «Wenn sich in der näheren Zukunft ein Sponsor mit viel Geld bei mir melden sollte, würde ich wohl Nein sagen. Ich würde mich zu sehr unter Druck setzen, weil ich ständig das Gefühl hätte, dass ich diesem Sponsor eine besonders gute Leistung schuldig bin. Zudem schwinge ich aus Freude und nicht des Geldes wegen.» Obwohl Sämi seit zwei Jahren von sehr potenten Sponsoren geködert wird, hat er bis heute Wort gehalten – weder auf seiner Mütze noch auf seiner Jacke prangt das Logo eines Geldgebers.

Wer hat das grössere Womanizer-Potenzial? - Die Einschätzung von BLICK-Sexexpertin Caroline Fux.

Fux über Remo: «Mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen hat Remo schon fast Boygroup-Qualität. Akkurat frisiert beweist er, dass er auf sein Äusseres achtet, ohne dass es übertrieben wirkt. Hätten die leichten Segelohren früher vielleicht für Spott gesorgt, sind sie heute ein Trumpf. Der Mann wirkt dann besonders anziehend, wenn er eben nicht perfekt ist.»

Fux über Sämi: Er ist ganz klar ein Mann vom Modell Traumschwiegersohn. Viele Frauen stehen zudem auf die Kombination braune Haare dunkle Augen. Sein grösster Bonus ist aber bestimmt das verschmitzte Lächeln. Ein Mann mit Charme zieht nämlich immer.»

Fux über Remo: «Mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen hat Remo schon fast Boygroup-Qualität. Akkurat frisiert beweist er, dass er auf sein Äusseres achtet, ohne dass es übertrieben wirkt. Hätten die leichten Segelohren früher vielleicht für Spott gesorgt, sind sie heute ein Trumpf. Der Mann wirkt dann besonders anziehend, wenn er eben nicht perfekt ist.»

Fux über Sämi: Er ist ganz klar ein Mann vom Modell Traumschwiegersohn. Viele Frauen stehen zudem auf die Kombination braune Haare dunkle Augen. Sein grösster Bonus ist aber bestimmt das verschmitzte Lächeln. Ein Mann mit Charme zieht nämlich immer.»

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