Matthias Sempach, Christin Stucki, Armon Orlik, Sämi Giger – das sind zwei Tage vor dem Eidgenössischen die meistgenannten Namen, wenn Experten den Sieger von Estavayer tippen. Von Remo Käser (20) spricht im Moment fast niemand. Dabei hat der Berner in der laufenden Saison am Mittelländischen und am Emmentalischen seine ersten Kranzfestsiege verbucht. «Prinz Remo» ist zuletzt deshalb vom Königs-Radar verschwunden, weil er nach dem Rigi-Schwinget im Juli von Schulter-Beschwerden geplagt wurde und später für das letzte grosse Berner-Innerschweizer-Kräftemessen auf dem Brünig das Handtuch werfen musste.
Doch jetzt ist der Mädchenschwarm wieder Top-Fit.
Sein grösster Plus-Punkt: Im Gegensatz zu den jungen Nordostschweizern Orlik und Giger hat Remo im Berner Team Giganten wie Sempach, Stucki, Wenger oder Glarner im Rücken. Weil an einem Eidgenössischen Verbandskollegen im Normalfall frühestens ab dem 7. Gang aufeinander treffen, dürfte Käser das leichtere Startprogramm haben als Orlik, der zum Auftakt gegen Schwingerkönig Kilian Wenger antreten muss.
Zudem quaken die Wetterfrösche fürs Wochenende extrem hohe Temperaturen vorher. Neben Kraft und Technik wird also auch die Kondition stark zum tragen kommen. Und Käsers Ausdauer ist besser als die von einem Stucki.
1989 war die Ausgangslage in der Hitzeschlacht von Stans ähnlich. Resultat: Remos damals 18-jähriger Vater Adrian hat als bis heute jüngster Schwinger die Krone geholt!