Die Nachricht vom Tod von Schwingerkönig Ruedi Hunsperger (†72) erschüttert die Schwinger-Familie auf der Schwägalp. Mit einer ergreifenden Schweigeminute gedenken die 15 000 «Rüedu», der am Samstag von seiner Krankheit gebeutelt starb.
«Er war ein einmaliger Mensch, ein überragender Schwinger und eine echte Persönlichkeit», sagt die Ostschweizer Schwing-Legende Noldi Ehrensberger zu BLICK. «Ich wusste, dass es ihm nicht gut geht», so Ehrensberger, der 1977 Schwingerkönig und damit Hunspergers Nachfolger wurde. «Ich bin froh für ihn, dass er erlöst wurde. Ich denke, er hat das mit der Sterbehilfeorganisation Exit richtig gemacht.»
«Er war eine Gmüetsmoore»
Gerne an «Rüedu» zurück denkt auch der zweite Überschwinger, der wie Hunsperger dreimal Schwingerkönig wurde. «Er war eine Gmüetsmoore», sagt Jörg Abderhalden.
Einer, der Hunsperger immer wieder begegnete, ist Bundesrat Ueli Maurer. «Ich hatte immer den Eindruck, dass er ohne Verbitterung durchs Leben ging», sagt der Schwingfan. «Er hatte seinen Frieden gemacht mit sich und der Welt.»
Kilian Wenger lernte Hunsperger nach seinem Königstitel 2010 kennen. «Er war einer, der gerne von früher erzählt hat. Aber er hat nie so getan, als ob früher alles besser gewesen wäre. In gewisser Weise war er seiner Zeit auch voraus – er hat zum Beispiel mit dem Bären-Kampf Dinge gemacht, die heute sicher positiver gesehen werden als damals.»