Er war der Grösste aller Zeiten
Schwing-Legende Ruedi Hunsperger (†72) ist tot!

Der König aller Schwingerkönige hat seinen letzten Gang verloren – Rudolf «Ruedi» Hunsperger (72) ist am Samstagmorgen nach einem jahrelangen Kampf gegen einen Knie-Infekt gestorben.
Publiziert: 18.08.2018 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:48 Uhr
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Hunsperger siegt am Eidgenössischen Schwinger- und Älplerfest in Schwyz am 25. August 1974 – zum dritten Mal krönt er sich zum König.
Foto: KEY
Marcel W. Perren

Mit 18 Jahren hat der «Berner Giel» als Jüngster in der Geschichte den Brünig-Schwinget gewonnen, zwei Jahre später eroberte Hunsperger in Frauenfeld mit dem Sieg im Eidgenössischen Schlussgang gegen den zweifachen König Karl Meli den Thron.

1969 konnte er seinen Titel in Biel verteidigen und 1974 beendete er seine grandiose Karriere in Schwyz mit der dritten Krone. Vor 18 Jahren begann die Leidensgeschichte des Überschwingers. Was ist passiert?

Hunsperger hatte damals starke Rückenschmerzen und liess sich vom Arzt eine Spritze setzen. Dummerweise war diese Spritze nicht steril. Die Folge davon war eine schwere Blutvergiftung. Es folgte eine Not-Operation, bei der die Ärzte von einer Überlebenschance von zwanzig Prozent gesprochen haben.

Sieben Operationen innert weniger Tage

Obwohl sich Hunsperger damals auf der Brücke des Todes in extremis ausdrehen konnte, drang der Infekt, der vom «Rüedu» stets als «Spital-Chäfer» bezeichnet wurde, immer wieder in sein Bein. Alleine im letzten Sommer musste der zweifache Familienvater innerhalb von wenigen Tagen sieben Operationen über sich ergehen lassen.

In dieser Zeit hat Hunsperger erstmals seinen Lebenswillen verloren, ein Suizid-Versuch schlug aber fehl. Einen Monat später sagte er zu Sonntagsblick: «Ich habe nie wirklich an einen Gott geglaubt. Aber jetzt weiss ich, dass eben doch jemand anderes bestimmt, wann unsere Uhr wirklich abläuft.»

Am Samstagmorgen ist die Zeit vom grossen Ruedi Hunsperger abgelaufen. Nach dem er vor einer Woche auch noch von einem Schlaganfall getroffen wurde, ist er zu Hause in Zollikofen BE im Beisein von seinem Sohn, seiner Tochter und seiner Schwester friedlich eingeschlafen.

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