Dort, wo seine Heidi aufgewachsen ist
König Sempach kehrt auf den Bauernhof zurück

Der Berner König Matthias Sempach verlässt seine Heimat und zügelt mit seiner Familie in den Kanton Luzern.
Publiziert: 11.10.2018 um 07:52 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2018 um 08:11 Uhr
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Im August gab König Sempach seinen Rücktritt aus dem Schwingsport bekannt.
Marcel W. Perren

Es war der bisher trau­rigste Tag im Leben von Matthias Sempach. Der Schwingerkönig von 2013 war ein sechsjähriger Knirps, als seine Eltern die Pacht auf dem Widiboden-Hof in Utzigen im Emmental aufgeben mussten. «Weil der Hofbesitzer den Betrieb wieder selber führen wollte, mussten wir unseren Viehbestand versteigern. Matthias war untröstlich, als seine geliebten Tiere weggebracht wurden», erzählt Sempachs ­Vater Daniel.

Matthias pflichtet seinem Papa bei: «Mit dieser Verstei­gerung wurde mir damals die grösste Leidenschaft genommen. Mit dem Schwingsport habe ich dann später einen Ersatz gefunden.»

Zurück auf den Bauernhof

Doch nachdem der 106-­fache Kranzgewinner im vergangenen August seine sportliche Laufbahn wegen eines erneuten Bandscheibenvorfalls beenden musste, will der 32-Jährige nun wieder seine ursprüngliche Leidenschaft ausleben: Per 1. Januar 2019 übernimmt Sempach im Entlebuch den Bauernhof, auf dem seine Partnerin Heidi Jenni aufgewachsen ist.

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Die Bilder: Matthias Sempach erklärt per sofort den Rücktritt!
Foto: Sven Thomann

Der ­erfolgreichste Schwinger der letzten sieben Jahre ist für diese Aufgabe bestens ausgebildet: Nach einer Landwirt- und Metzgerlehre hat er sich zum Landwirtschaftlichen Betriebsleiter weitergebildet. Und seine Liebsten teilen offensichtlich die bäuerliche Leidenschaft: «Heidi ist mit unseren Kindern Henry und Paula wöchentlich ins Entlebuch gefahren. Dabei wurde klar, dass sie sich auf dem Hof besonders wohl­fühlen. Der bald vierjährige Henry zeigt im Umgang mit den Tieren genauso viel Freude, wie ich es in seinem Alter getan habe.»

Stellt sich nur noch eine Frage: Wird der böseste Berner seit Ruedi Hunsperger in Zukunft auch sein Schwing-Wissen den Innerschweizern zur Verfügung stellen? «Ich werde meine Funktion als Technischer Leiter beim Schwingklub Kirchberg auch noch im nächsten Jahr ausüben. Was ich danach genau tun werde, ist offen. Sicher ist allerdings, dass ich mich auch danach in irgendeiner Form für den Schwing­sport engagieren möchte.»

Gut möglich, dass Sempachs Sohn Henry in ein paar Jahren dem Schwingklub Entlebuch beitreten wird. Das Aushängeschild dieses Klubs heisst Joel Wicki.

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