Die Trauer in der Schwingerfamilie ist gross. Der fünffache Kranzer Silvan Odermatt aus Alpnachstad ist tot. Er ist mit 29 Jahren völlig unerwartet aus dem Leben geschieden (BLICK berichtete). «Für uns ist das ein grosser Verlust, wir sind sehr traurig darüber», sagt André Sigrist, Präsident des Ob- und Nidwaldner Schwingerverbands. «Vor allem für die jungen Schwinger, welche mit Silvan trainiert haben, ist es sehr schwierig.»
Nicht nur beim Ob- und Nidwaldner Schwingerverband war Silvan geschätzt. Während zweier Jahre trat er auch für die Berner Oberländer an, weil er damals auf der Alp Vorsass arbeitete.
In dieser Zeit trainierte er auch mit dem Eidgenossen Niklaus Zenger, in dem er einen guten Kameraden fand. «Silvan hat mich nach seinem Kranz beim Urner Kantonalen im Mai dieses Jahres spätabends angerufen», erinnert sich Zenger. «Er sagte, das sei nun ein wunderschöner Abschluss. Silvan wollte seine Karriere beenden, weil er im Sommer ja sowieso vorwiegend auf der Alp zu finden war.»
Öfters verblüffte Silvan seinen Kumpel. «Es war Wahnsinn, was er mit seiner eher schmächtigen Statur von 1,75 Metern im Schwingkeller aufgeführt hat», erinnert sich Zenger. Mit den Schwergewichten wie Mathias Glarner und Simon Anderegg habe er mittrainiert. «Ich kam oft nicht mehr aus dem Staunen raus.»
Zugelangt hat Odermatt auch beim Berner Oberländischen 2012 in Oey-Diemtigen. Den Emmentaler Eidgenossen Beat Salzmann bodigte er dort sensationell im 5. Gang. Nur um einen Viertelpunkt verpasste Odermatt damals den Schlussgang. Dieser 5. Rang bleibt als bestes Ergebnis seiner Karriere stehen.
Auch der sechsfache Kranzfestsieger Benji von Ah erinnert sich an die gemeinsamen Zeiten mit dem Verstorbenen: «Was Silvan geleistet hat, war aussergewöhnlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass er im Sommer, wenn wir anderen immer trainiert haben, jeweils auf der Alp war.» Nur für die Wettkämpfe kam Odermatt dann jeweils herunter.
Er wollte Bauer werden
Für die Zeit nach seiner Karriere lagen Silvans Träume aber ausserhalb des Sägemehls. Zenger: «Er hatte extrem grosse Zukunftspläne. Er wollte als gelernter Forstwart umsatteln und als Bauer einen Hof übernehmen.» Die Meisterprüfung als Landwirt hat er 2014 erfolgreich absolviert. Sein Wunsch vom eigenen Hof wird leider nie in Erfüllung gehen.