Heute Nachmittag bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg: An der Taltstation Twing in Hasliberg BE hat es kaum Touristen, die letzte Gondel fährt um 16.45 Uhr rauf zum Berghaus Lischen-Twing. Die letzte Gondel fährt um 17 Uhr ins Tal runter.
«Ich weiss nicht, was passiert ist», sagt ein Mitarbeiter der Bergbahnen an der Talstation. Meine Schicht hat erst am Mittag begonnen.»
Auch im Büro der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg gleich nebenan hält man sich bedeckt. «Wir möchten nichts sagen», tönt es von den Mitarbeitern. «Hier ist die Medienmitteilung des Sprechers von Glarner. Sie müssen ihn anrufen.»
Erst weiter oben, an der Bergstation Lischen-Twing, verrät endlich ein Mitarbeiter, was hinter der Stille wirklich steckt: «Wir dürfen nichts sagen.»
Maulkorb für alle Mitarbeiter nach dem Horror-Sturz von Schwingerkönig Matthias Glarner!
Dort, wo der Schwinger am Morgen bei einem Fotoshooting von einer Gondel zwölf Meter in die Tiefe gestürzt war. Dort, wo Glarner gearbeitet hatte. Mehrere Brüche hat sich der Schwinger beim Sturz zugezogen. Er musste mit einem Rega-Helikopter ins Inselspital Bern geflogen werden, wo er operiert wurde.
Im Dorf Meiringen herrscht am Abend Schockstarre. «Ich bin sehr betroffen», sagt Hans Müller (76), Senn aus Meiringen. «Der Onkel von Matthias hat uns gerade informiert. Alle im Dorf wünschen Matthias, dass alles wieder gut kommt. Das er vollständig gesund wird.»
Müller kommt vom Restaurant im Hotel Baer im Dorfzentrum. Dort ist der Unfall des Schwingerkönigs das Gesprächsthema Nummer 1. Alle kennen Glarner hier persönlich. Am Stammtisch herrscht Betroffenheit.
«Ich war im ersten Moment schon geschockt», sagt André Imdorf (59), Koch aus dem Dorf und Mitglied im Fanclub von Glarner.
«Gott sei Dank ist Matthias nicht lebensgefährlich verletzt. Er hat Glück im Unglück gehabt», sagt Imdorf. «Er ist so stark, er kommt wieder hoch. Es ist aber sehr schade, dass jetzt die Saison für ihn vorbei ist. Der Höhepunkt wäre das Unspunnen Ende August in Interlaken gewesen.»