Stucki hat sich letzten Sonntag am Südwestschweizerischen in Aigle nach einer hartnäckigen Schambeinentzündung erfolgreich zurückgemeldet. Doch kurz nach dem gewonnen Schlussgang gegen Steven Moser lässt sich der sanfte 140 kg Gigant in der Verlierer-Pose von einem zuckersüssen kleinen Bub das Sägemehl vom Rücken putzen – es ist Chrigus drei Jahre und vier Monate alter Stammhalter Xavier, der sich in diesem Moment wie ein Schwingerkönig fühlt.
Seit ihm die Chrigus Mutter Daniela eine Miniatur-Anfertigung von Papas rotem „Edelweiss-Hemli“ und ein paar Zwilchhösli angefertigt hat, würde Xavier am liebsten den ganzen Tag damit herumlaufen und Schwingen. Aber weil sein sieben Monate alter Bruder Elia einem ordentlichen Hosenlupf noch nicht gewachsen ist und der Papa auf Dauer dann doch ein zu gewichtiger Sparringspartner ist, zwingt Xavier seinen Erzeuger vor allem verbal in die Knie. „Ich bin oft am Abend Nudelfertig, weil mich Xavier den ganzen Tag mit Schwinger-Fragen löchert“ schmunzelt der Big Foot mit Schuhgrösse 51.
Am Sonntag trifft Stucki beim Mini-Eidgenössischen am Schwarzsee (es sind 22 Eidgenossen am Start) mit Michael Bless auf einen Anschwing-Gegner, der ihm bei der letzten Begegnung keine Probleme bereitet hat – 2014 „kurzte“ Stucki den Appenzeller am Kilchberger ungespitzt ins Sägemehl.
An den letzten Schwarzsee-Schwinget hat der 33-fache Kranzfestsieger allerdings nicht die besten Erinnerungen – Stucki gewann damals zwar seinen 100 Kranz, geschwächt von einer Darm-Grippe hat er vor einem Jahr aber auch gegen den Luzerner Sven Schurtenberger auch seinen bislang letzten Gang verloren.
Doch in der jetzigen Form scheint ein solcher Stucki-Ausrutscher ausgeschlossen. Zumal der 31-Jährige auch am Sonntag auf die Unterstützung von seinem „Maskottchen“ Xavier zählen kann.