Christian Stucki und Joel Wicki heissen die Favoriten am Sonntag auf dem Brünig, es wird eine enge Angelegenheit. Aber das gehört sich dort ja auch so.
Das fängt schon in der Arena an: Das Publikum ist so nahe dran wie sonst nirgendwo. Man ist extrem dicht aufeinander. Als Schwinger bekommst du die Zuschauer vom frühen Morgen an mit. Während anderswo beim Anschwingen die Stimmung noch etwas gedämpft sein mag, ist sie auf dem Brünig von Anfang an auf dem Siedepunkt. Wenn ein Innerschweizer oder ein Berner früh etwas zeigt, ist das Publikum sofort da.
Das ist allerdings für die Schwinger, die es etwas ruhiger mögen, ein Problem. Du kannst dich nämlich nirgends zurückziehen. Wenn es da oben voll ist, hat es überall auf dem Gelände Leute. Da musst du schon ein bisschen weiter weggehen, um ein ruhiges Plätzchen zu finden. Für die Routiniers kein Problem, für jüngere Athleten sicher ungewohnt.
Nachdem, was er dieses Jahr gezeigt hat, vor allem mit seinem eindrücklichen Auftritt auf der Rigi mit zwei Siegen gegen Armon Orlik, ist klar: Joel Wicki ist der absolute Topfavorit. Aber er muss beweisen, dass er gegen Stucki ein Mittel findet. Am Innerschweizer vor ein paar Wochen fand er kein Rezept gegen den Bösen aus dem Seeland, der im Schlussgang einen Gestellten brauchte – und den auch bekam.
Wenn Stucki heiss läuft, ist er der andere grosse Favorit. Dazu hat er trotz der Absagen der Könige Matthias Sempach und Matthias Glarner eine starke Berner Equipe hinter sich: Aeschbacher, Gnägi, Thomas Sempach, Curdin Orlik, mein Sohn Remo Käser haben in dieser Saison alle gezeigt, dass sie das Zeug für einen grossen Sieg haben. Und auch die Innerschweizer haben ein paar Trümpfe in der Hinterhand. Darum ist klar: Es wird nicht nur der Temperaturen wegen heiss auf dem Brünig.
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Die Spitzenpaarungen (1. Gang) des Brünig-Schwinget:
Christian Stucki – Christian Schuler
Joel Wicki – Remo Käser
Kilian Wenger – Mike Müllestein
Benji von Ah – Nick Alpiger
Sven Schurtenberger – Patrick Räbmatter
Andi Imhof – Thomas Sempach
Reto Nötzli – David Schmid
Matthias Aeschbacher – Philipp Gloggner
Florian Gnägi – Roger Erb
Damian Gehrig – Remo Stalder