Thurgaus Sägemehl-Dinosaurier Stefan Burkhalter lebt seit jeher nach einem besonderen Leitsatz: «Träume sind da, damit sie mit harter Arbeit verwirklicht werden!» Nun hat der 48-Jährige gemeinsam mit seinem 19-jährigen Sohn Thomas diese grossen Worte in die Tat umgesetzt.
Am Schaffhauser Kantonalen in Wilchingen landen der Junior (Rang 3) und der Senior (Platz 4) in den Kranzrängen. Somit werden am letzten August-Wochenende in Pratteln zum ersten Mal in der 127-jährigen Geschichte des eidgenössischen Schwingerverbands Vater und Sohn gemeinsam an einem Eidgenössischen starten. Einer, der einen beträchtlichen Anteil an diesem traumhaften Ergebnis der Burkhalters hat, ist Bob-Olympiasieger Hausi Leutenegger.
Der Multi-Millionär gehört seit vielen Jahren zu den grosszügigsten Gönnern der in Homburg beheimateten Schwinger-Dynastie. Und Hausi kündigt zur Feier des Tages eine weitere Spende an. «Was Stefan und Thomas erreicht haben, ist einzigartig. Ich werde diese Leistung mit einer entsprechend schönen Prämie honorieren!»
Viel Fleisch und ein paar saftige Ohrfeigen
Besonders viel Geld benötigen «Burkis» für die passende Schwinger-Ernährung. «Thomas und ich verspeisen pro Tag rund 1,8 Kilo Fleisch und fast genau so viel Gemüse», verrät Stefan.
«Bis vorletzten Winter habe ich nur am Morgen, Mittag und Abend ein fettarmes Stück vom Rind oder vom Strauss gegessen. Dann habe ich gemerkt, dass ich nur dann eine ordentliche Schwingerpostur erhalte, wenn ich auch zum Znüni und zum Zvieri Fleisch esse», erzählt Thomas mit einem schelmischen Grinsen. Mittlerweile bringt der Bauernlehrling 102 Kilo auf die Waage. Bis in zwei Jahren sollen es wie bei seinem Erzeuger 118 Kilo sein. Wenn man Vater und Sohn Burkhalter bei ihrer täglichen Arbeit auf ihrem Bauernhof beobachtet, wird deutlich, dass die beiden optimal zusammen harmonieren.
Der zweifache Eidgenosse und Schwägalp-Sieger gibt aber zu, dass er bei der Erziehung keine zimperlichen Methoden angewendet hat: «Wenn mir Thomas in seiner Teenagerzeit zweimal widersprochen hat, habe ich ihm eine geknallt.»
Thomas glaubt nicht, dass ihm die Ohrfeigen geschadet haben. «Ich halte nichts von antiautoritärer Erziehung. Mein Vater hat mir mit seinen Methoden den nötigen Respekt gegenüber Erwachsenen beigebracht, das hilft mir sehr. Leider geht dieser Respekt heute vielen Jungen ab. Ich habe schon gehört, wie Kinder ihre Eltern mit Schimpfwörtern eindeckten. Das finde ich ganz schlimm!»