Tobias Widmer (25)
Als Tobias Widmer mit seiner Mutter im Alter von fünf Jahren in Buchs zum Einkaufen geht, bleibt er am Stand des Schwingklubs Aarau stehen. Die organisieren dort ein Schnuppertraining. Widmer rauft zum ersten Mal im Sägemehl und hat seine Leidenschaft entdeckt. Widmer gewinnt mit 18 Jahren seinen ersten Kranz, wird mit 19 Jahren Teilverbandskranzer und wird zusammen mit Armon Orlik und Matthias Aeschbacher von einem grossen Sponsor unter Vertrag genommen.
Aber bald beginnt der Leidensweg des Mannes, dessen Karriere so vielversprechend begonnen hat. Bei der Saisoneröffnung 2019 reisst das Kreuzband im rechten Knie. Es folgt ein Jahr Aufbau. Kaum ist er wieder fit, reisst das Kreuzband im linken Knie. «In diesem Moment war für mich klar, dass ich aufhöre», sagt Widmer.
Doch als er nach der neuerlichen Operation aus der Narkose erwacht, ist der Kampfgeist zurück. Widmer quält sich wieder durch die Reha. Und dann kommt Corona.
Insgesamt dreieinhalb Jahre bestreitet er keinen Wettkampf. Jetzt ist der 1,90 Meter grosse und 115 Kilogramm schwere Widmer zurück. Er hat schon drei Feste bestritten und von diesen 18 Gängen nur einen verloren. Beim Solothurner Kantonalen soll der nächste Schritt folgen. Er will ganz vorne mitmischen und auch im Hinblick auf Pratteln ist klar: «Wenn ich gesund bleibe, dann möchte ich den Kranz.»
David Schmid (31)
Im letzten Herbst gibt der Eidgenosse aus dem Fricktal seinen Rücktritt. Der Bauernhof und seine Familie lassen immer weniger Raum für den Sport. Schmid wird technischer Leiter im Schwingklub Fricktal. Und trainiert im Winter mit seinen Schützlingen. Eines Tages sieht er ein Bild vom Gelände des Eidgenössischen Schwingfestes in Pratteln. «Da kam ich ins Grübeln. Und dachte, dass ich es vielleicht einmal bereue, wenn ich diese Chance praktisch vor der Haustüre nicht nutze.» Er entschliesst sich zum Comeback. Beim Solothurner Kantonalen ist er erstmals wieder im Einsatz. Und dann geht es in den nächsten Wochen darum, wieder topfit zu werden. «Wenn das gelingt, dann kann ich bei jedem Fest mithalten», sagt der Mann, der für das Team der Nordwestschweiz beim Heimauftritt in Pratteln ganz sicher eine Verstärkung ist.
Nick Alpiger (25)
Der Teamleader der Nordwestschweizer hat sich im Februar das Aussenband gerissen und musste operiert werden. Jetzt ist der Mann, der vor drei Jahren in Zug beim Eidgenössischen den Mitfavoriten Samuel Giger im Anschwingen bezwungen hat, wieder fit. Die Verletzung hat ihn nicht aus der Bahn geworfen. «Ich musste für eine befristete Zeit einfach einen anderen Weg gehen.» Die erste Belastungsprobe hat er beim Zurzibiet-Schwingen mit sechs Siegen mit Bravour gemeistert, «beim Solothurnischen möchte ich jetzt noch genauer und sauberer schwingen». Hat er seine Arbeitsbelastung im Hinblick auf das Eidgenössische reduziert? «Ich trainiere nicht mehr, sondern gezielter. Dank einem flexiblen Chef kann ich mein Arbeitspensum dem Training anpassen», sagt der wohl grösste Trumpf der Nordwestschweizer in Pratteln.