Dass ein Schwinger bei einem Wettkampf abseits von einem eigenen Teilverband besonders hart angepackt wird, ist normal. Doch was die Nordwestschweizer in Jonen AG mit den Gästen Dani Bösch und Philipp Laimbacher veranstalten, geht über die Schmerzgrenze hinaus. Doppelter Schwing-Bschiss im Rüebliland!
Zunächst der Fall Bösch: Der St. Galler legt im Anschwingen in lupenreiner Manier den Aargauer Christoph Bieri auf die Schultern. Die 4000 Zuschauer belohnen den Unspunnen-Sieger mit Applaus, doch das Kampfgericht verweigert Bösch das Resultat aus unerfindlichen Gründen.
Bösch greift danach weiter forsch an und bringt Bieri erneut in arge Bedrängnis – doch der Kampfrichter ruft die Aktion erneut ohne ersichtlichen Grund ab.
Zum Fall Laimbacher: Der Schwyzer liegt nach fünf Gängen punktgleich mit dem Solothurner Gisler hinter Nick Alpiger an zweiter Stelle. Weil er im Gegensatz zu Gisler (verliert den 2. Gang gegen Bösch) auf seinem Notenblatt keine Niederlage hat, müsste Laimbacher eigentlich für den Schlussgang den Vorzug gegenüber Gisler erhalten. Doch das Kampfgericht entscheidet auch in diesem Fall zu Gunsten des Nordwestschweizers.
Philipp gewinnt zwar seinen letzten Gang gegen Jürg Mahrer, aber weil Gisler im Schlussgang gegen Alpiger nichts anbrennen lässt, muss er sich mit dem Rang 1 B begnügen.
Laimbacher ist stinksauer: «Im Vorjahr wurde mein Bruder Adi in der Nordwestschweiz Opfer von mehreren Fehlentscheiden, jetzt bin ich der Leidtragende – es ist eine echte Sauerei! Es ist auch nicht in Ordnung, dass man bereits im vierten Gang mit Dani Bösch und Benji von Ah zwei Gäste gegeneinander eingeteilt hat.»
Es gibt aber auch Aargauer, die ein Lob verdient haben: Neben dem tollen Fest-OK und dem 18-jährigen Schlussgang-Teilnehmer Nick Alpiger, der im 2. Gang Brünig-Champion Bernhard Kämpf besiegt, liefert auch der 17-jährige Michi Bächli mit dem Kranz und dem Gestellten gegen Dani Bösch einen weiteren starken Beweis seines grossen Talents.