«Kleiner» Sempach triumphiert
Nachmittag-Highlights vom Brünig-Schwinget im Video!

Thomas Sempach ist der grosse Triumphator auf dem Brünig.
Publiziert: 31.07.2016 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:54 Uhr
Marcel W. Perren

Der Emmentaler Thomas Sempach sichert sich den achten Kranzfestsieg seiner Laufbahn mit einem Gestellten gegen Titelverteidiger Bernhard Kämpf. Für den 31-Jährigen ist es der grösste Sieg nach seinem Schwägalp-Exploit 2008.

Die weiteren Highlights vom sechsten Gang: Joel Wicki sichert sich mit einem Sieg gegen Matthias Aeschbacher mit 19 Jahren den dritten Brünig-Kranz.

Matthias Sempach erkämpft sich mit dem Erfolg gegen Stefan Kenel den 100. Kranz seiner Karriere.

Brünig-Schwinget Gang für Gang

1. Gang
Brünig-Rekordsieger Eugen Hasler poltert heute im Sonntagsblick: «Ich sehe in der Neuzeit zu viele langweilige, gestellte Gänge. Das liegt daran, dass die Athleten heute mehr mit Kraft als mit Technik schwingen. Viele beherrschen kaum noch einen Schwung perfekt.» Haslers Aussage wird heute auf dem Brünig zumindest im Anschwingen untermauert: Die Begegnungen Thomas Zaugg - Alex Schuler, Joel Wicki - Matthias Glarner, Christian- Gerber - Reto Nötzli, Andi Ulrich -Matthias Aeschbacher, Marcel Mathis - Michael Moser, Kilian Wenger - Philipp Laimbacher und Matthias Sempach - Christian Schuler enden Unentschieden. Ein «Big Point» gelingt einzig Titelverteidiger Bernhard Kämpf mit dem Sieg gegen den fünffachen Brünig-Champion Martin Grab. Und: Müllestein besiegt Patrick Schenk, Thomas Sempach bodigt Peter Imfeld. Klaus Zenger setzt sich im Eidgenossen-Duell gegen Reto Fankhauser durch.

2. Gang
Der 19. jährige Joel Wicki hat den Kampf um den Festsieg bereits im zweiten Gang verloren - nach Matthias Glarner stellt der jüngste Schwarzsee-Sieger der Geschichte auch gegen Roman Sommer. Weiter auf seinen ersten Brünig-Triumph wird auch Philipp Laimbacher warten müssen. Der Zweitplatzierte vom Eidgenössischen 2004 lässt bei seinem Comeback nach einer verletzungsbedingten Pause nach Kilian Wenger auch den Berner Mittelschwinger Dominik Bloch stehen. Schwyzer-Champion Andi Ulrich besiegt in letzter Sekunde Thomas Binggeli (1. Kranz). Nach dem Auftakterfolg gegen Martin Grab wird auch Titelverteidiger Bernhard Kämpf mit einem Unentschieden gegen Philipp Gloggner zurückgebundenen. Den zweiten Sieg im zweiten Kampf verbucht Königs Cou-Cousin Thomas Sempach - «Thöm» setzt sich im Eidgenossen-Duell gegen den Schwyzer Bruno Nötzli durch. Ebenfalls zwei Siege auf dem Notenblatt hat der Schwyzer und Noch-Nicht-Eidgenosse Mike Müllestein nach einem Plattwurf gegen Klaus Zenger. Matthias Glarner legt Roland Kälin flach. Den ersten Erfolg am heutigen Tag verbucht Stoos- und ISV-Triumphator Christian Schuler gegen den dunkelhäutigen Waadtländer-Winzer Harald Cropt. Und die beiden Schwingerkönige? Matthias Sempach besiegt in der letzten Minute Adrian Steinauer, Kilian Wenger bodigt Thomas Hurscheler.

3. Gang
Kilian Wenger
 geht mit einem Erfolg über Pirmin Egli in die Mittagspause. Wie der Schwingerkönig von 2010 verabschieden sich auchMatthias Glarner (Sieg gegen Franz Toni Kenel),Matthias Aeschbacher (bewingt Jonas Brun),Bernhard Kämpf (bodigt Andreas Odermatt),Christian Schuler (meistert Jonas Michel), Andi Ulrich (vergräbt Michael Heiniger) und Thomas Zaugg (Erfolg gegen Roland Bucher) mit zwei Siegen und einem Gestellten zum traditionellen Suppe mit Spatz-Schmaus. Die Tribüne zum kochen bringt Mike Müllestein, der Schwingerkönig Matthias Sempach mit seinem Spezialschwung in arge Rücklage bringt. Der grösste Teil des Publikums sieht den König auf dem Rücken. Doch das Kampgericht sieht das nicht so - der Kampf endet Unentschieden. Mit dem zweiten Gestellten verabschiedet sich auch Sempach aus dem Rennen um den Festsieg. Mit drei Siegen an der Spitze liegt dafür sein Cou-Cousin Thomas (Bild) nach dem Plattwurf gegen Stefan Gasser. Eine Überraschung gelingt Sempachs Klub-Kollege Stephan von Büren mit dem Erfolg gegen den Eidgenossen Reto Nötzli.

4. Gang
Matthias Aeschbacher startet mit einem Sieg gegen den Schwyzer Eidgenossen Bruno Nötzli in die zweite Halbzeit auf dem Brünig. Mit drei Siegen und einer Punkteteilung ist der Emmentaler damit ein heisser Anwärter auf den Schlussgang. Die gleiche Bilanz wie «Aeschbi» weisst der Schwyzer Mike Müllestein nach seinem erfolgreichen Kurz-Zug gegen den Berner Seeländer Dominik Bloch auf. Das ultimative Ausrufezeichen im vierten Gang setzt aber Matthias Glarner: Der Sieger vom Berner Kantonalen bodigt den Innerschweizer Champion Christian Schuler! Beeindruckend ist auch Kilian Wengers Auftritt gegen Andi Ulrich - der Schwingerkönig von 2010 haut dem Schwyzer Eidgenossen mit einem saftigen Kurz weg. Matthias Sempach meldet sich nach der beinahe Niederlage gegen Müllestein mit einem Pflichtsieg gegen Pirmin Küttel zurück. Thomas Zaugg besiegt derweil Martin Grab, hat ebenfalls 3 Siege und einen Gestellten auf dem Konto. Mättus Cou Cousin Thomas Sempach weist nach dem Erfolg gegen Lutz Scheuber weiterhin als Einziger ein makelloses Notenblatt auf und steht mit einem Fuss im Schlussgang.

5. Gang
Matthias Sempach
wird zwar heute den dritten Brünig-Festsieg nach 2011 und 13 mit grösster Wahrscheinlichkeit verpassen, aber nach dem Erfolg gegen den Obwaldner Eidgenossen Peter Imfeld hat der regierende König zumindest eine Hand am 100. Kranz. Kilian Wenger vergibt seine Schlussgang-Chance mit seinem zweiten Gestellten gegen den Entlebucher Jonas Brun. Auch Matthias Aeschbacher und Mike Müllestein, sowie Matthias Glarner und Philipp Laimbacher nehmen sich mit unentschiedenen Gängen gegenseitig aus dem Rennen. Damit spricht vieles für Thomas Sempach, dem nach dem fünften Sieg gegen Adrian Steinauer ein Gestellter Schlussgang für den Festsieg reicht. Sempach trifft in diesem Endkampf auf Titelverteidiger Bernhard Kämpf, der im fünften Gang gegen den Nidwaldner Eidgenossen Marcel Mathis den vierten Sieg verbucht. Wie Kämpf hat auch der Emmentaler Thomas Zaugg nach seinem Triumph über Rene Suppiger vier Siege und ein Unentschieden auf dem Konto. Zaugg hat aber eine Maximalnote weniger als Kämpf.

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