Das sind seine wichtigsten fünf Kränze
Nöldi Forrer entthront Eichenlaub-Rekordler Pellet!

Schwingerkönig Nöldi Forrer schwingt am Glarner-Bündner bärenstark und holt sich mit seinem 137. Kranz den Rekord. Obwohl er im Schlussgang den Kürzeren zieht.
Publiziert: 16.05.2016 um 17:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:00 Uhr
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Trotz der Niederlage im Schlussgang hat Nöldi den Rekord-Kranz auf sicher.
Marcel W. Perren

Sportlich läuft es Nöldi Forrer am Glarner-Bündner-Kantonalen in Glarus bis kurz vor Schluss grandios – der Schwingerkönig von 2001 gewinnt die ersten drei Gänge souverän, mit Andi Imhof und Bruno Nötzli vergräbt der Toggenburger zwei bärenstarke Innerschweizer Eidgenossen.

Damit befindet sich der 45-fache Kranzfestsieger auf dem besten Weg, um den ewigen Kranzrekord von Hanspeter Pellet (136) zu brechen. Trotzdem beinhaltet dieser Vormittag eine Sequenz, die auch Nöldi verdammt wehtut.

Das Drama ereignet sich in seinem zweiten Gang gegen Matthias Herger (21). Der sechsfache Kranzgewinner aus dem Kanton Uri renkt sich im Bodenkampf mit Forrer den Ellenbogen aus.

Nöldi: «Es hat fürchterlich ausgesehen, ich wünsche Matthias von ganzem Herzen gute Besserung.» Nach dem schmerzlichen Out von Herger gewinnt Forrer gegen Roman Hochholdinger.

Im anschliessenden Spitzenkampf zwischen Nöldi Forrer und Armon Orlik gibt es keinen Sieger. Der Kampf der beiden Führenden endet gestellt.

Im Schlussgang kommt es erneut zum Duell zwischen dem Bündner Orlik und Forrer. Wenige Sekunden vor Schluss versucht der Toggenburger den Bündner mit einem «Schlungg» aufs Kreuz zu legen - Orlik kann aber kontern und sichert sich nach dem Triumph am Thurgauer den zweiten Kranzfestsieg in dieser Saison. Verlierer Forrer darf trotzdem feiern - mit dem 137. Kranz übertrifft er den Rekord vom Freiburger Hanspeter Pellet.

Sehen Sie im Textkasten (unten) seine wichtigsten fünf Kränze.

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Nödli Forrers wichtigste Kränze

Der erste Kranz

Als Bubenschwinger war Nöldi auf Anhieb erfolgreich, doch der Übertritt zu den Grossen fällt ihm schwerer als erwartet. Und weil er im 19. Lebensjahr immer noch keinen Kranz in seiner Vitrine hat, setzt er sich im Frühling 1996 ein Ultimatum: «Stefan Schönenberger gehörte damals zu meinen besten Kumpels. Er jagte wie ich nach Erfolgen als Bubenschwinger bei den Aktiven dem ersten Eichenlaub hinterher. Im Frühling 1996 haben wir uns deshalb darauf geeinigt, dass wir zurücktreten, falls wir eine weitere Saison ohne Kranz bleiben.»

Schönenberger hängt im darauffolgenden Herbst die Zwilchhosen tatsächlich frustriert und für immer an den Nagel. Forrer nutzt dagegen seine letzte Kranzchance vor Ablauf des Ultimatums – beim NOS in Schwanden GL sichert er sich mit einem Sieg über den damals stärker eingestuften Appenzeller Roman Eisenhut das Eichenlaub, welches diese aussergewöhnliche Laufbahn rettet.

Der brüderlichste Kranz

Zwei Jahre nach dem ersten und gleichzeitig karriererettenden Eichenlaubgewinn in Schwanden, gewinnt Nöldi anlässlich von seiner ersten Eidgenössischen in Bern ein Kranz, den er als «das speziellste Exemplar in meiner Sammlung» bezeichnet: «In Bern 1998 habe nicht nur ich meinen ersten eidgenössischen Kranz gewonnen, auch mein älterer Bruder Christian wurde damals im erlauchten Kreis der Eidgenossen aufgenommen. Damit ging für uns beide ein Bubentraum in Erfüllung.»

Der süss-saure Kranz

Am 26. August 2001 erobert Forrer am Eidgenössischen in Nyon den Schwinger-Thron und wird mit dem wertvollsten Kranz gekrönt. Nöldi versprüht in diesen Stunden aber nicht nur ein süsses Lächeln, körperliche Schmerzen und das Resultat von seinem Bruder Christian stossen ihm sauer auf. «Nachdem fünften Gang konnte ich wegen meinem lädierten Knie kaum noch laufen und im Schlussgang habe ich gegen Jörg Abderhalden eine Rippe gebrochen. Aber am meisten hat mir weh getan, dass Bruder Chrigel wegen einer Niederlage im achten Gang seinen zweiten Eidgenössischen Kranz verpasst hat. Ich hätte in diesem Moment den Königstitel wohl zurückgegeben, wenn mein Bruder dadurch doch noch zu einer weiteren Eidgenössischen Auszeichnung gekommen wäre.»

Der härteste Kranz

Dass Forrer ein heroischer Kämpfer ist, zeigt sich ganz besonders in der Saison 2010. Im Frühling reisst er sich anlässlich vom St. Galler-Kantonalen im Zweikampf mit dem Thurgauer Eidgenossen Manuel Strupler das hintere Kreuzband am linken Knie. Trotzdem geht der Käsermeister gut drei Monate später beim Eidgenössischen in Frauenfeld an den Start und sichert sich mit einem Sieg gegen den zähen Zuger Alois Schillig den siebten Schlussrang und den fünften Eidgenössischen Kranz.

Der exotischste Kranz

Ganz besondere Erinnerungen verknüpft der Vater der vierjährigen Tochter Maila auch mit einem Lorbeergeflecht, welches vom eidgenössischen Verband nicht anerkannt wird. «Im September 2002 habe ich ein denkwürdiges Schwingfest in Kalifornien bestritten. Weil neben mir noch viele andere Böse an dieser Schwingerreise in die USA teilgenommen haben, avancierte dieser Wettkampf zu einem der härtesten meiner Karriere. Mit Thomas Zindel, Christian Dick, Jörg Käser und Dani Lüthi habe ich auf dem Weg in den Schlussgang vier eidgenössische Kranzschwinger besiegt. Im letzten Kampf habe ich noch einmal gegen den damals sehr starken Solothurner Zindel gewonnen.»

Der erste Kranz

Als Bubenschwinger war Nöldi auf Anhieb erfolgreich, doch der Übertritt zu den Grossen fällt ihm schwerer als erwartet. Und weil er im 19. Lebensjahr immer noch keinen Kranz in seiner Vitrine hat, setzt er sich im Frühling 1996 ein Ultimatum: «Stefan Schönenberger gehörte damals zu meinen besten Kumpels. Er jagte wie ich nach Erfolgen als Bubenschwinger bei den Aktiven dem ersten Eichenlaub hinterher. Im Frühling 1996 haben wir uns deshalb darauf geeinigt, dass wir zurücktreten, falls wir eine weitere Saison ohne Kranz bleiben.»

Schönenberger hängt im darauffolgenden Herbst die Zwilchhosen tatsächlich frustriert und für immer an den Nagel. Forrer nutzt dagegen seine letzte Kranzchance vor Ablauf des Ultimatums – beim NOS in Schwanden GL sichert er sich mit einem Sieg über den damals stärker eingestuften Appenzeller Roman Eisenhut das Eichenlaub, welches diese aussergewöhnliche Laufbahn rettet.

Der brüderlichste Kranz

Zwei Jahre nach dem ersten und gleichzeitig karriererettenden Eichenlaubgewinn in Schwanden, gewinnt Nöldi anlässlich von seiner ersten Eidgenössischen in Bern ein Kranz, den er als «das speziellste Exemplar in meiner Sammlung» bezeichnet: «In Bern 1998 habe nicht nur ich meinen ersten eidgenössischen Kranz gewonnen, auch mein älterer Bruder Christian wurde damals im erlauchten Kreis der Eidgenossen aufgenommen. Damit ging für uns beide ein Bubentraum in Erfüllung.»

Der süss-saure Kranz

Am 26. August 2001 erobert Forrer am Eidgenössischen in Nyon den Schwinger-Thron und wird mit dem wertvollsten Kranz gekrönt. Nöldi versprüht in diesen Stunden aber nicht nur ein süsses Lächeln, körperliche Schmerzen und das Resultat von seinem Bruder Christian stossen ihm sauer auf. «Nachdem fünften Gang konnte ich wegen meinem lädierten Knie kaum noch laufen und im Schlussgang habe ich gegen Jörg Abderhalden eine Rippe gebrochen. Aber am meisten hat mir weh getan, dass Bruder Chrigel wegen einer Niederlage im achten Gang seinen zweiten Eidgenössischen Kranz verpasst hat. Ich hätte in diesem Moment den Königstitel wohl zurückgegeben, wenn mein Bruder dadurch doch noch zu einer weiteren Eidgenössischen Auszeichnung gekommen wäre.»

Der härteste Kranz

Dass Forrer ein heroischer Kämpfer ist, zeigt sich ganz besonders in der Saison 2010. Im Frühling reisst er sich anlässlich vom St. Galler-Kantonalen im Zweikampf mit dem Thurgauer Eidgenossen Manuel Strupler das hintere Kreuzband am linken Knie. Trotzdem geht der Käsermeister gut drei Monate später beim Eidgenössischen in Frauenfeld an den Start und sichert sich mit einem Sieg gegen den zähen Zuger Alois Schillig den siebten Schlussrang und den fünften Eidgenössischen Kranz.

Der exotischste Kranz

Ganz besondere Erinnerungen verknüpft der Vater der vierjährigen Tochter Maila auch mit einem Lorbeergeflecht, welches vom eidgenössischen Verband nicht anerkannt wird. «Im September 2002 habe ich ein denkwürdiges Schwingfest in Kalifornien bestritten. Weil neben mir noch viele andere Böse an dieser Schwingerreise in die USA teilgenommen haben, avancierte dieser Wettkampf zu einem der härtesten meiner Karriere. Mit Thomas Zindel, Christian Dick, Jörg Käser und Dani Lüthi habe ich auf dem Weg in den Schlussgang vier eidgenössische Kranzschwinger besiegt. Im letzten Kampf habe ich noch einmal gegen den damals sehr starken Solothurner Zindel gewonnen.»

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