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Böser Knatsch
Den Schwingern droht das grosse Corona-Chaos

Knatsch in der Schwinger-Gemeinde: Einem ESV-Ehrenmitglied platzt der Kragen, weil der neue Obmann mittels Briefwahl bestimmt werden soll.
Publiziert: 15.04.2020 um 08:17 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2020 um 08:33 Uhr
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In der Schwinger-Gemeinde rumort es zur Zeit.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

In der Schwinger-Familie rumort es gewaltig. «Die ESV-Führung um Obmann Paul Vogel hat in den letzten Jahren diverse grobe Fehler begangen, die Herren haben meines Erachtens nicht zuletzt beim Doping-Fall von Martin Grab sowie bei Sven Schurtenbergers Verstoss gegen die Werbevorschriften am letzten Eidgenössischen komplett versagt» poltert der Alpnacher Leo Kiser, der 1999 zum Ehrenmitglied vom Eidgenössischen Schwingerverband ernannt wurde.

Aktuell ärgert sich der langjährige Finanzchef des Brünig-Schwinget über den Vorschlag der ESV-Spitze, welche die im März wegen der Corona-Pandemie abgesagte Abgeordnetenversammlung durch eine Briefwahl ersetzen möchte. «Wir Schwingerfreunde wollen uns vor derart wichtigen Abstimmungen beim Diskutieren in die Augen schauen können. Deshalb bin ich gegen diese Briefwahl.»

Befinden uns in Notrechtsituation

Die Statuten vom Eidgenössischen Schwingerverband sehen tatsächlich keine Briefwahlen vor. Dessen ist sich natürlich auch Geschäftsführer Rolf Gasser bewusst. Aber der Berner stützt diesen in er Sägemehlschweiz so umstrittenen Vorschlag auf die Covid 19-Verordnung 2, Artikel 6, ab: «Wir befinden uns in einer Notrechtssituation. Wenn wir jetzt nicht rasch handeln, könnten viele wichtige Geschäfte zu lange nicht abgewickelt werden. Deshalb appellieren wir an die Vernunft von unseren Mitgliedern.»

Es sind vor allem zwei wichtige Personalien, die von dieser Wahl abhängig sind: Die Nachfolger von Obmann Paul Vogel und Samuel Feller, der sich in den letzten sechs Jahren einen Namen als Technischer Leiter gemacht hat. Anstelle vom Luzerner Vogel soll der Berner Oberländer Markus Lauener nachrücken, der Emmentaler Feller soll vom Aargauer Stefan Strebel beerbt werden.

Abgeordnetenversammlung müsste neu einberufen werden

Doch was passiert, wenn sich Ehrenmitglieder wie Leo Kiser weiterhin kompromisslos gegen diese Briefwahl stellen? Auf der ESV-Homepage wird diese Frage wie folgt beantwortet: «Eine einzige Nichtzustimmung oder eine rechtliche Anfechtung hätten zur Folge, dass die AV 2020 neu einberufen oder das schriftliche Verfahren nochmals wiederholt werden müsste.»

Und der Obwaldner Kiser hat den Briefwahlvorschlag letzte Woche mit den Worten «Ich bin damit nicht einverstanden» per Briefpost an den ESV retourniert. Rolf Gasser hat davon offiziell noch keine Kenntnis: «Sämtliche Briefe von unseren Mitgliedern lagern derzeit noch versiegelt bei uns und werden erst in dieser Woche geöffnet.»

Fortsetzung folgt.

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