Das grösste Drama dieser Kranzfest-Saison hat sich am 9. Juli auf der Rigi ereignet. Nach Erfolgen gegen die Nordostschweizer Eidgenossen Dani Bösch und Stefan Burkhalter deutet zuerst alles darauf hin, dass der Entlebucher Joel Wicki vier Wochen nach seinem Triumph auf dem Stoos einen weiteren Berg-Klassiker gewinnen kann. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse.
Zuerst erleidet Wickis Schlussgang-Gegner Bruno Nötzli eine schwere Knieverletzung. Weil es im Schwingsport aber keine Forfait-Siege gibt, holen die Herren aus dem Einteilungs-Gericht Sven Schurtenberger als Ersatz für Nötzli aus der Dusche heraus. Der Luzerner macht Wicki anschliessend derart heftig platt, dass dieser verletzt liegen bleibt und am Tag danach folgende Diagnose erhält: Aussenbandrisse am Sprunggelenk und eine Kapselverletzung.
Ein Start am Unspunnen vom 27. August war zu diesem Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich. Doch nun gibt es das vorläufige Happy End dieses Zwilchhosen-Dramas bereits zwei Wochen vor dem grossen Showdown in Inter-laken. Wicki geht heute beim Nordwestschweizerischen in Therwil BL an den Start.
Ist Wicki auch mental bereit?
«Der Heilungsprozess verlief viel schneller als erwartet. Mit einem intensiven Therapieprogramm habe ich jedoch viel dazu beigetragen», erklärt der 20-jährige Wicki. Sein Trainer Dani Hüsler liefert ein paar Details zu Joels Wunderheilung: «Er hat sehr gut auf ein Medikament angesprochen, welches ihm in den Fuss gespritzt wurde. Zudem hat er in seinem Willisauer Fitnesszentrum einen herausragenden Physio gefunden.»
Laut Hüsler geht es Joel Wicki bereits wieder so gut, dass er im Training mit dem Schwingklub Entlebuch selbst die bösesten Widersacher wie Puppen durch die Luft «gekurzt» habe: «Joel hat letzten Dienstagabend einige wirklich starke Trainingspartner umgehauen. Er ist körperlich bereits wieder so stark wie vor dem Rigi-Schlussgang. Die Frage ist jetzt nur noch, ob er auch mental stark genug ist, um eine solche Leistung im Wettkampf abzurufen.»
Nordwestschweizerisches in Therwil - 13. August
Spitzenpaarungen 1. Gang
Patrick Räbmatter – Sven Schurtenberger
Christoph Bieri – Martin Hersche
Bruno Gisler – Joel Wicki
Mario Thürig – Marcel Kuster
Nick Alpiger – Matthias Aeschbacher