Als der heutige BLICK-Experte Adrian Käser 1989 in Stans nach dem Schlussgang-Triumph über Eugen «Geni» Hasler den Thron des Schwingerkönigs eroberte, zählte er 18 Jahre und zwei Monate. «Ädus» Sohn Remo schafft in Richigen BE ein ähnliches Kunststück. Im Duell mit Kilian Wenger (25) gelingt ihm mit 18 Jahren und sechs Monaten der erste Sieg über einen König.
Dieses Zwilchhosen-Märchen wird ihm fünften Gang geschrieben. Nach Remos Triumph über den King von 2010 jubelt auch der regierende, aber derzeit verletzte Schwingerkönig.
Matthias Sempach (29) ist für Remo wie ein grosser Bruder, die beiden sind in Alchenstorf nebeneinander aufgewachsen und gehen gemeinsam für den Schwingklub Kirchberg an den Start.
«Ich habe das Mittelländische zu Hause vor einem Live-Ticker verfolgt», erzählt Sempach. «Als ich gesehen habe, dass Remo gegen Kilian gewonnen hat, habe ich mich extrem gefreut.»
Ach ja: Beim Anschwingen besiegt Käser jenen Bösen, der seinem «Big Brother» Sempach vor einer Woche am Oberaargauischen zum Verhängnis wurde – den Frutigtaler Reto Schmid.
Sempach: «Remo ist körperlich weiter, als ich es mit 18 gewesen bin. Und mental war ich damals auch nicht so weit, wie Remo es jetzt ist.»
Gleichzeitig sorgt König Mättu dafür, dass Prinz Remo die Bodenhaftung nicht verliert.
«Bis jetzt konnte er im Zweikampf gegen solch grosse Kaliber wie Kilian ohne Druck antreten», sagt Sempach. «Als Aussenseiter konnte er eigentlich nur gewinnen. Doch mit jedem solchen Erfolg wird der Druck viel grösser – unter diesen Voraussetzungen wird er sich künftig nicht ganz so einfach tun.»
Die nächsten sieben Wochen wird Käser Junior kein Schwingfest bestreiten. Unter Druck steht er trotzdem. Denn im Juni muss er zur Spengler-Lehrabschlussprüfung antreten.
Weil Remo von seinem Berufsschullehrer eine 5 als Vorschlagnote für die LAP erhielt, dürfte ihm auch beruflich ein grosser Wurf gelingen.