Dass Matthias Sempach im Sägemehl dereinst ein ganz Grosser werden könnte, das konnten alle sehen, die ihn als Jungspund schwingen sahen. Für mich als sein Nachbar in Alchenstorf wurde es vielleicht noch ein bisschen früher klar, schliesslich war ich auch regelmässig im Schwingkeller, wo Sempach sein Können nach und nach perfektionierte.
Was man als Nachbar übrigens ebenfalls früh schon sehen konnte: Dass Mätthu auch ein grosser Züchter werden würde. Was er heutzutage mit dem Vieh macht, hat er damals schon mit den Hasen versucht.
Als wir einmal nicht zu Hause waren, schlich sich Klein-Mätthu mit seinen Chüngeln vom Nachbarhaus zu uns rüber – und wollte sie mit unseren zusammenbringen. Was er nicht wusste: Dass unser Hase halb blind war – und dass uns seine Eltern das später erzählen würden. Geworden ist aus dem Zuchtversuch damals nichts. Ausser, dass ich ihn bis heute ab und zu damit hochnehmen kann.
Der Zucht kann sich Sempach in Zukunft nun wieder vermehrt widmen. Dass er es anderen überlässt, beim Eidgenössischen 2019 die Lücken im Berner Team zu schliessen, tut uns Bernern natürlich weh, ist bei den gesundheitlichen Risiken aber natürlich nichts als richtig.
Nun sind andere gefragt, die Verantwortung zu übernehmen. Sicher ist: Auch wenn ich optimistisch bin – der Kampf um den Königsthron 2019 wird eine enge Kiste.