Ein König dankt ab: Kilian Wenger beendet seine ruhmreiche Schwingkarriere. Und dies per sofort, am Berner Kantonalen am Samstag wird der 34-Jährige schon nicht mehr teilnehmen.
«Der Entscheid ist über die letzten Wochen mehr und mehr gereift, der Zeitpunkt ist jetzt absolut stimmig», erklärt Wenger. Natürlich hätte er gerne mit einem Top-Resultat die Zwilchhosen an den Nagel gehängt. Doch der Rücken lässt es nicht mehr zu. «Dank einer Spritze bin ich aktuell schmerzfrei, doch das Vertrauen habe ich seit dem Frühling nicht mehr gefunden.»
Für ihn sei es am schlimmsten, nicht mehr so schwingen zu können, wie er es gerne tun würde. «Der Kopf würde gerne weitermachen, doch der Körper sagt, dass es nicht mehr geht.» Er könne aber «mit Stolz» auf eine tolle Karriere zurückblicken: Schwingerkönig 2010, fünf eidgenössische Kränze, 23 Kranzfestsiege seien seine Highlights. Dass seine Karriere nun vorbei ist, sei einerseits angsteinflössend, andererseits aber auch erleichternd und eine «grosse Last, die abfällt».
Wengers rührende Botschaft an seine Frau
Wenger dankt seinen Kollegen, mit denen er stets eine tolle Zeit verbracht habe. Seinen Sponsoren, Trainern, Verbandsfunktionären und Fans, die ihn immer unterstützt haben. Und schliesslich seiner Frau Kathy, die für ihn der wichtigste Mensch während seiner Laufbahn war.
Wenger holt zur rührenden Dankesbotschaft aus – «auch wenn sie es nicht gerne hört»: «Seit elf Jahren ist sie an meiner Seite. Sie ging einen langen, teilweise sehr steinigen Weg mit mir. Sie hat restlos alles organisiert, was mit unserem Leben zu tun hatte. Sie hat immer die richtigen Worte gefunden, wenn es mal nicht lief. Sie hat unser Leben unfassbar gut gemanagt.»