Hinter die Fassade eines Menschen zu sehen, ist schwierig. Trotz aller sonniger Erfolge ist das Leben eines Spitzensportlers nicht einfach. Das beweist einmal mehr das Geständnis von Ex-Top-Schwimmer Michael Phelps (32), der 2016 zurückgetreten ist.
Bei seiner Rede am «Kennedy Forum» über mentale Gesundheit in Chicago erklärte der US-Amerikaner und Rekord-Olympiasieger (23 Gold), er habe mehrfach überlegt, Selbstmord zu machen. Das erste Mal schon nach Olympia 2004 in Athen.
Besonders schlimm sei es aber nach London 2012 gewesen, wo er nach einem «Allzeit-Tief» sogar professionelle Beratung in Anspruch nahm. Phelps sagt: «Ich glaube, dass ich nach jeden Olympischen Spielen in einen Zustand tiefer Depression geriet.»
«Bin extrem dankbar»
Das Ausmass seiner psychischen Probleme habe er wahrgenommen, als er sich nach London für mehrere Tage in seinem Zimmer eingeschlossen habe. Phelps erinnert sich: «Als ich am ersten Tag zur Behandlung ging, zitterte ich, weil ich wegen der bevorstehenden Veränderung nervös war.»
Der Schwimmer ist stolz, dass er seine Probleme überwunden hat. «Dieses Gefühl und die Emotionen sind für mich um Lichtjahre besser als Olympia-Gold zu gewinnen. Ich bin extrem dankbar, dass ich mich nicht umgebracht habe», sagt Phelps. Da hat er Recht. (rib)