Noè Ponti schwimmt sich in Gold-Rausch
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Weltrekord inklusive:Noè Ponti schwimmt sich in Gold-Rausch

Dritter WM-Titel und Weltrekord
Noè Ponti zerlegt die Konkurrenz auch über 100 m Schmetterling

Noè Ponti hat an der Kurzbahn-WM in Budapest seine dritte Goldmedaille gewonnen. Dabei schwamm er schneller, als sein Vorbild Dressel 2020. Das brachte den Tessiner völlig aus der Fassung.
Publiziert: 14.12.2024 um 17:45 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2024 um 10:41 Uhr
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Nicht zu stoppen: Noè Ponti krönt sich zum dritten Mal zum Weltmeister.
Foto: keystone-sda.ch
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Es gibt schöne Momente im Sport und es gibt Momente für die Ewigkeit. Als Noè Ponti nach dem Final über 100 Meter Schmetterling im Ziel anschlug und auf die Zeittafel schaute, da wusste er, dass er Sensationelles geschafft hatte. Die Uhr stoppte bei 47,71 Sekunden.

Eine Fabelzeit, mit der er um sieben Hundertstel unter dem ikonischen Weltrekord des US-Schwimmers Caeleb Dressel aus dem Jahr 2020 blieb. Dressel ist neben Michael Phelps eines der ganz grossen Vorbilder von Ponti. Der US-Amerikaner gewann in seiner Karriere neun Olympia-Goldmedaillen, 15 WM-Goldmedaillen auf der Langbahn, sechs auf der Kurzbahn.

Davon ist der Schweizer noch ein Stück weg. Aber Ponti ist nun dreifacher Weltmeister. In den letzten zwei Monaten hat er fünf Weltrekorde geschwommen. Das übermannte schliesslich auch diesen 23-jährigen, coolen, stets ruhigen und kontrollierten Goldjungen. Bereits beim Platzinterview nach dem Final rang er nach Worten, als später das Tessiner Fernsehen am Beckenrand bereitstand und die erste Frage stellte, fiel die ganze Last ab von ihm, Tränen überströmten sein Gesicht. Er ging in die Hocke, rang um Fassung und konnte nicht mehr antworten. Die ganzen Emotionen, die riesige Freude, alles sprudelte heraus aus ihm. So emotional hat man ihn noch nie gesehen. «Es war eine super Woche, ich weiss nicht, warum diese grossen Gefühle da waren. Sie kamen einfach.»

Drei Weltmeistertitel inklusive Weltrekord sind für Ponti «nice»

Auch Trainer Massimo Meloni war völlig aufgelöst. Noch am Vorabend sagte Ponti cool, dass er nicht an diesen Weltrekord von Dressel denke, weil er strenge Tage hinter sich habe und es vermessen wäre, diese Zeit ins Visier zu nehmen. Doch damit hat er ein bisschen geflunkert. Nach dem Triumph gab er zu: «Ich rede nicht gern über meine Ziele und verrate nicht, was ich vorhabe. Ich möchte es lieber schwimmend zeigen.»

Der Tessiner war in diesen Tagen von Budapest nicht zu stoppen. Er wird am Montag mit drei Goldmedaillen im Gepäck zurück in die Schweiz reisen. Er hat uns eine Woche lang gefesselt, gebannt und begeistert und sich in neue Sphären geschwommen. Er selber fasst die Leistungen mit seinem Lieblingswort zusammen: «Nice», und strahlt dabei über beide Backen.

Ponti gehört spätestens jetzt zur absoluten Elite im Schwimmsport, ist auf der Kurzbahn «Mister Butterfly», der Mann, den es künftig zu schlagen gibt und das beste Alter für den 23-Jährigen kommt erst noch. «Ich hoffe, dass es so weiter geht.» Pontis riesiges Potenzial, sein Talent und sein grosser Ehrgeiz werden nichts anderes zulassen.

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