Innenband-Riss und Knochenprellung am Schienbeinkopf im rechten Knie – dieses Fazit ihres Trainingssturzes am vergangenen Samstag in Are (Sd) hat sich für Mikaela Shiffrin bei weiteren Untersuchungen daheim in Colorado bestätigt.
Entsprechend realistisch sieht die Slalom-Künstlerin ihre Situation. «Es ist unwahrscheinlich, dass ich in dieser Saison noch Rennen fahre», sagt Mikaela zur «Denver Post». Sie sei zwar happy, dass nicht operiert werden müsse und sie sitze auch bereits wieder auf dem Fahrrad-Ergometer.
Es ist das erste Mal in der Karriere des Shooting Stars, dass Shiffrin verletzt ist. 2013 wurde sie als 18-Jährige Slalom-Weltmeisterin, ein Jahr später Olympia-Siegerin und 2015 verteidigte sie bei der Heim-WM in Vail trotz extremen Drucks den WM-Titel. So gesehen hat sich Mikaela für ihr Pech wenigstens eine Saison ohne internationale Titelkämpfe «ausgesucht» ..
Entsprechend lässt sie sich für die Genesung auch Zeit. Emotional sei das zwar schwierig. «Du müsstest eigentlich dein Herz ausschalten können. Schlechte Momente, in denen du einfach nur weinen möchtest, wechseln mit guten ab, in denen du glaubst, schon wieder Ski fahren zu können», schildert Mikaela ihre Gefühle.
Trotz ihrer jugendlichen Ungeduld stellt sie aber klar: «Ich will nicht in den Weltcup zurückkehren, um einfach wieder Rennen zu fahren. Wenn ich wieder an den Start gehe, dann nur mit der Gewissheit, dass ich auch gewinnen kann. Vielleicht reicht es in diesem Winter nicht mehr, um wieder 100 Prozent in Form zu sein.»
Etwas Gutes sieht Shiffrin aber in ihrer Zwangspause: «Es ist verrückt, jedes Jahr habe ich mir für das Weihnachtsfest gewünscht, ich könnte mich aus Europa zurückbeamen zu meiner Familie. Nur für diesen einen Abend. Jetzt werde ich an Weihnachten zu Hause sein – und auch für Neujahr.»