BLICK: Marc, welche Erinnerungen schiessen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an Ihren Riesenslalom-Triumph in Adelboden zurückdenken?
Marc Berthod (35): Wir haben damals vorher auf dem Hang trainiert. Ich habe gespürt, dass mir diese Bedingungen entgegenkommen und habe gewusst, dass ich eine grosse Chance auf den Sieg habe. Nach dem vierten Rang im ersten Lauf sagte ich mir vor dem Final: Jetzt oder nie! Während der Fahrt war ich wie in Trance, und im Ziel war mir sofort klar, dass mir eine sehr gute Leistung geglückt ist. Dann sah ich, dass meine Zeit grün aufleuchtet. Die Stimmung auf der Zuschauertribüne war grandios. In dem Moment habe ich mich vor lauter Glück in den Schnee fallen lassen.
Wie haben Sie das damals erlebt, Loïc?
Loïc Meillard (22): Ich war an diesem Tag mit ein paar Kollegen und zwei Trainern von Ski Valais in Adelboden auf der Tribüne. Der Schweizer Doppelsieg durch Marc und Dani Albrecht war für uns ein spezielles Erlebnis. Und es hat mich ganz sicher motiviert, hart zu trainieren. Aber sag mal, Marc, kannst du mir einen gewinnbringenden Ratschlag geben?
Berthod: Du wirst hier in Adelboden vor und zwischen den Läufen von vielen begeisterten Ski-Fans belagert werden. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, solltest du ganz viele vorgeschriebene Autogrammkarten am Mann tragen.
Meillard: Das werde ich tun. Aber hast du noch einen sportlichen Tipp für diesen schwierigen Riesenslalom?
Berthod: Du solltest am Start nicht daran denken, dass dieser Riesenslalom so schwierig ist. Freue dich aufs Rennen, denn du hast alle Fähigkeiten, die man am Chuenisbärgli benötigt. Ich glaube nicht, dass dieser Riesenslalom schwieriger wird als in Saalbach. Und dort bist du ja Zweiter geworden. Für mich ist es sowieso beeindruckend, wie konstant du in diesem Winter fährst. Ich habe an dir nur eine Kleinigkeit auszusetzen.
Was denn?
Berthod: Manchmal würde ich mir bei den Fahrten noch mehr «Harakiri» wünschen.
Meillard: Meine Muttersprache ist Französisch. Deshalb musst du mir erklären, was Harakiri bedeutet.
Berthod: Ich will damit ausdrücken, dass du in gewissen Situationen noch mehr Risiko auf dich nehmen könntest.
Meillard: Ich stimme dir zu, manchmal bin ich noch zu weit vom Limit entfernt.
Berthod: Ich glaube fest an dich und deine Teamkollegen. Die Entwicklung von eurer Riesenslalom-Mannschaft ist genial.
Was ist das Erfolgsgeheimnis dieser neuen Riesen-Truppe?
Meillard: Wir sind neben der Piste Freunde, aber sobald wir trainieren, bekämpfen wir uns bis zum Gehtnichtmehr. So pushen wir uns gegenseitig nach vorne. Oft heizen wir unsere Trainingseinheiten mit Wetten an. Der mit den schlechtesten Zeiten muss am Abend den Teamkollegen und den Trainern eine Runde Bier und eine Partie auf der Bowlingbahn zahlen.
Berthod: Wenn du den Riesenslalom in Adelboden gewinnst, werde ich für dich und deine Teamkollegen einen Abend lang Bier zapfen.
Meillard: Abgemacht! Spielst du eigentlich auch noch Gitarre?
Berthod: Einen meiner letzten musikalischen Auftritte hatte ich 2010 hier in Adelboden, als ich am Abend vor dem Slalom gegen 23 Uhr im Festzelt einen Song von Guns N’ Roses gespielt habe. Das hat aber fürchterlich schlecht geklungen. Am nächsten Morgen bin ich im Slalom nach ungefähr zehn Toren ausgeschieden, da hat mich mein damaliger Trainer wegen meiner Night Session mit der Gitarre kräftig zusammengestaucht.
Am Samstag
10.30 Uhr | 1. Lauf Riesen
13.30 Uhr | 2. Lauf Riesen
Am Sonntag
10.30 Uhr | 1. Lauf Slalom
13.30 Uhr | 2. Lauf Slalom
Am Samstag
10.30 Uhr | 1. Lauf Riesen
13.30 Uhr | 2. Lauf Riesen
Am Sonntag
10.30 Uhr | 1. Lauf Slalom
13.30 Uhr | 2. Lauf Slalom