Der Nebel im idyllischen Kilchzimmer-Tal lichtet sich. Zum Vorschein kommen oberhalb von Langenbruck BL rund um den Hof von Daniel Schmutz weitläufige Pferde-Weiden. Als der Landwirt und Pferdetrainer mit Cielo Dry den Stallgang entlang läuft, ertönt lautes Wiehern.
Sein Hengst (9) geniesse es, sich vor den Stuten zu präsentieren. Ansonsten aber sei «Alfie», wie Schmutz sein Turnierpferd nennt, kein typischer Hengst. «Alfie hat eher einen entspannten Charakter, ist aber sehr gut in den Reining-Manövern», erklärt der Westernreiter. Alfie sei ruhig, zuverlässig und für ihn gut reitbar.
Seit 2013 sattelt Schmutz den Quarter-Horse-Hengst. Ein Jahr Zeit hat sich Schmutz für seinen Aufbau genommen. «An den Shows kam er schnell an sein konditionelles Limit.»
Doch die Fortschritte machen sich rasch bemerkbar. Die Krönung ist im Herbst 2014 der Schweizer-Meister-Titel, den sich Schmutz im Reining, der Dressur des Westernreitens, holt. Über den Winter arbeitet er weiter intensiv mit Alfie. «Jetzt ist er richtig fit. Wir sind zu einem Team zusammengewachsen, ich vertraue ihm voll.»
Die beste Voraussetzung für den EM-Start im deutschen Aachen. Seine bisher höchste Punktzahl mit Alfie ist ein Score von 218,5. «Wenn ich diese Leistung abrufen kann, ist ein guter EM-Platz möglich.» Das Ziel von Schmutz nach einem gelungenen Team-Wettkampf ist der Einzel-Final vom Sonntag, in den es die besten 15 Reiter schaffen.
Ein Leben für die Pferde
Erst seit drei Jahren gehört der 38-Jährige dem Schweizer Reining-Kader an. Sein Leben widmet Schmutz aber schon länger den Pferden. Seine Berufung ist das Einreiten und Ausbilden junger Pferde. Zurzeit sind 50 Ausbildungs- und Pensions-Tiere bei ihm eingestellt. Pro Tag reitet Schmutz etwa zehn Pferde.
Schon als kleiner Junge faszinierte ihn die Feinfühligkeit dieser Tiere. Zahlreiche Stürze hielten ihn nicht davon ab, immer wieder auf den Rücken eines Pferdes zu sitzen. Seine Leidenschaft geweckt hat vor fast 30 Jahren Haflinger-Stute «Meisli», damals das einzige Pferd auf dem elterlichen Milchbetrieb. «Meine Geschwister und mein Vater kamen mit ihr nicht zurecht, fielen schlimm runter von ihr.» Als Zehnjähriger fing Schmutz an, Meisli zu reiten. «Und die Rindli zu treiben.»
Das ständige Runterfallen, wenn Meisli buckelte, machte ihm nichts aus, «im Judo hatte ich gelernt, mich richtig abzurollen». Die Haflinger-Stute und der Knirps wurden unzertrennlich, «ich ritt sogar auf Meisli in die Schule». Sein Vater schenkte ihm den ersten Westernsattel, da er ihn an einen Cowboy erinnerte. «Da kam mein Traum auf, eines Tages Pferdebauer zu werden.»
Natur- und Harmoniemensch Schmutz hat ihn sich erfüllt. Im Kilchzimmer-Tal hat er 2001 den elterlichen Hof übernommen und daraus ein Paradies für sich und seine Familie gemacht. Sein nächster Traum ist, es mit einem selber gezüchteten Quarterhorse an die Reining-Spitze zu schaffen. Zuerst möchte er nun mit Alfie in Aachen zu einem EMTriumph reiten.
Reining ist eine Prüfung im Westernreiten, die ihren Ursprung in der Arbeit mit dem Rind hat. In dieser im Galopp gerittenen Disziplin wird von Pferd und Reiter ein vorgeschriebenes Pattern (Programm) verlangt, das eine Abfolge von verschiedenen Manövern ist. Drei dieser Manöver – Zirkel, Spin, Sliding Stop – zeigt und erklärt Schmutz.
Unser EM-Team:
Jennifer Schleiniger (Matzendorf SO) mit Masked Gunman; Sabine Schmid (Oberwil BL) mit Gunwork; Adrienne Speidel (Hombrechtikon ZH) mit Chexylution; Daniel Schmutz (Langenbruck BL) mit BH Cielo Dry.
Reining ist eine Prüfung im Westernreiten, die ihren Ursprung in der Arbeit mit dem Rind hat. In dieser im Galopp gerittenen Disziplin wird von Pferd und Reiter ein vorgeschriebenes Pattern (Programm) verlangt, das eine Abfolge von verschiedenen Manövern ist. Drei dieser Manöver – Zirkel, Spin, Sliding Stop – zeigt und erklärt Schmutz.
Unser EM-Team:
Jennifer Schleiniger (Matzendorf SO) mit Masked Gunman; Sabine Schmid (Oberwil BL) mit Gunwork; Adrienne Speidel (Hombrechtikon ZH) mit Chexylution; Daniel Schmutz (Langenbruck BL) mit BH Cielo Dry.