Was für eine Ausgangslage, was für ein Nervenkrimi! Als Zweite der Zwischenwertung starten die Schweizer in die entscheidende Team-Runde, eine Medaille ist zum Greifen nah.
Doch nach dem Abwurf und Zeitfehler von Nadja Peter Steiner muss auch Romain Duguet zwei Fehler hinnehmen – und schon rutscht die Schweiz auf den undankbaren 4. Zwischenrang ab.
Doch dann kommt Martin Fuchs in die Arena. Gestern noch verlangt sein Wallach Clooney viel Einsatz von seinem Reiter, aber Fuchs bringt ihn makellos durch den Parcours – wie in diesem Umgang auch! Sein Nuller bringt unserer Equipe die Medaillenchancen zurück, weil auch die Konkurrenz Patzer hinnehmen muss.
Die Ausgangslage für Schlussreiter Steve Guerdat: Bleibt er fehlerfrei, gewinnt die Schweiz gar noch Silber, ein Abwurf reicht trotzdem noch für Bronze. Stute Bianca touchiert eine Stange, sie fällt. Dennoch erreicht die Equipe das erklärte Ziel: eine EM-Medaille. Es ist die bronzene wie schon vor zwei Jahren. Die Iren holen Gold, die Schweden Silber. Die Schweiz bleibt weniger als einen Zeitfehler vor den viertplatzierten Belgiern.
Das Beste: Für die Schweiz könnte es noch nicht die letzte Medaille gewesen sein. Denn Fuchs startet vom starken, aussichtsreichen 2. Zwischenrang in den Einzel-Final vom Sonntag! Unter den besten 25 reiten dann auch noch Guerdat als 18. und Duguet als 20. mit. Nadja Peter Steiner verpasst zwar den Einzel-Final, hat aber als EM-Debütantin Nerven bewiesen und Ruhe bewahrt.