Nach etlichen Verschiebungen trägt St. Gallen den Auftakt der Nationenpreis-Serie aus. Für die zehn teilnehmenden Equipen enorm wichtig im Hinblick auf die Olympia-Selektion, die in einem Monat getroffen werden muss.
Die Schweizer treten in der aktuell möglichen Bestbesetzung an mit dem Weltranglisten-Zweiten Steve Guerdat, Europameister Martin Fuchs, dem zweimaligen Schweizermeister Bryan Balsiger sowie Beat Mändli.
Mit ihren Auftritten im ersten Umgang bringen sie sich als Dritte in aussichtsreiche Lauerstellung, um bei der 25. Austragung in St. Gallen – nach zehn 2. Plätzen – endlich den Sieg einfahren zu können. Etwas überraschend liefert Guerdat auf Venard de Cerisy mit zwei Fehlern das Streichresultat. Und den zweiten Umgang reitet er nach zwei Abwürfen erst gar nicht fertig, weil er das Strafpunkte-Total nicht mehr verbessern kann.
Balsiger und Mändli kassieren in beiden Umgängen je einen Abwurf. Eine überzeugende Leistung liefert Fuchs auf dem erst 9-jährigen, auf diesem Niveau noch unerfahrenen Leone Jei ab mit zwei Null-Fehler-Runden. «Er hat schon in den letzten Monaten sein grosses Potenzial gezeigt. Ich bin überglücklich, einen Doppelnuller bei seinem ersten Start hätte ich mir nicht erträumen lassen», sagt der 28-Jährige.
Fuchs sichert den Schweizern damit den Podestplatz – und bringt sich ins Rennen für den Bonus von rund 55 000 Franken, den sich alle Reiter mit Doppel-Nuller teilen dürfen.
Am Ende schaffen es mit Douglas Lindelöw und Malin Baryard-Johnsson noch zwei Schweden, makellos zu bleiben. Kein Wunder also, gewinnen die Schweden (an ihrem Nationalfeiertag) erstmals den Nationenpreis des CSIO St. Gallen.
Ausgemacht wird dieser Sieg aber erst im Stechen, weil die «Tre Kronor» und Deutschland nach zwei Umängen mit je 13 Strafpunkten dastehen. Die Schweden schicken mit Rolf-Göran Bengtsson ihren Routinier ins Rennen, der zuvor jedoch am schlechtesten abschneidet. Doch der 59-Jährige zeigt starke Nerven und bleibt fehlerfrei. Das gelingt dem Deutschen Christian Kukuk nicht.