Das muss sich für ihn anfühlen wie ein wahr gewordener Traum, ein zweiter Frühling im Pferdesport-Zirkus: Springreiter Walter Gabathuler reitet am Freitagnachmittag (ab 16.00 Uhr) für die Schweiz im Nationenpreis von Lummen (Be).
Erst im Januar hatte der 62-Jährige nach fast drei Jahrzehnten Abwesenheit sein Comeback auf Spitzenniveau gegeben am CSI in Basel. Nun, drei Monat später, wird er von Equipenchef Andy Kistler fürs Team aufgeboten. Letztmals startete Gabathuler 2005 in Kopenhagen (Dä) in einem Nationenpreis für die Schweiz.
Möglich gemacht hat diese zweite Karriere der Aargauers Mäzen Thomas Straumann. Der Basler Unternehmer zählt laut «Bilanz» zu den 140 reichsten Schweizern und stellt Gabathuler Top-Pferde wie die Stute Fine Fleur du Marais (12) in den Beritt, die er auch heute im Nationenpreis sattelt. Der CSI Basel war damals erst das vierte Turnier des Duos, mittlerweile kennen und vertrauen sich Gabathuler und seine Schimmelstute noch besser.
Gabathuler ist der zweite Starter der Schweizer Equipe. Den Auftakt macht Pius Schwizer, dritte Reiterin ist Nadja Peter Steiner. Und Paul Estermann ist Schlussreiter auf Lord Pepsi. Estermann ist für aufgeboten worden, obwohl noch Ermittlungen gegen ihn laufen wegen Verdachts der Tierquälerei. Doch Equipenchef Kistler betont, dass die Unschuldsvermutung gelte und Wallach Lord Pepsi sportlich gesehen ein sicherer Wert sei. Steve Guerdat, der junge Pferde dabei hat in Belgien, ist der Ersatzreiter.
Zwar zählt dieser Nationenpreis in Lummen (Be) nicht für die Schweiz (s. unten), die als Gast reitet, dennoch kann unsere Equipe ihren Konkurrenten um den
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So funktioniert die Nationenpreis-Serie
Die Nationenpreis-Serie der Europa-Division 1 umfasst acht Events. Jede Nation bestreitet sechs Turniere, von denen die vier besten Resultate für die Final-Qualifikation zählen. Für die Schweizer Equipe sind die zählenden Anlässe La Baule (Fr), St. Gallen, Rotterdam (Ho), Falsterbo (Sd), Hickstead (Gb) und Dublin (Irl). An diesem Freitag in Lummen (Be) und in Rom (It) reiten die Schweizer «nur» auf Einladung, können aber ihren Konkurrenten mit guten Leistungen vielleicht entscheidende Punkte abknöpfen. Die Europa-Division 1 umfasst folgende Nationen: Holland, Irland, Deutschland, Schweden, Frankreich, Italien, Spanien und die Schweiz. Der Final findet Ende September in Barcelona (Sp) statt.