Der Schweizer Reitsport trauert um einen Grossen.

Der zweifache Olympia-Medaillengewinner Willi Melliger stirbt in der Nacht auf Dienstag im Alter von 64 Jahren. Der Solothurner lag seit fünf Wochen nach einem Hirnschlag im Koma.

Gegenüber der «Schweizer Illustrierten» bestätigt Melligers Ex-Gattin Nadja den Tod. «Willi hinterlässt eine unendlich grosse Lücke. Er wird für immer in unseren Herzen sein», sagt sie.

Mitte Dezember wurde die Springreiter-Legende daheim in Neuendorf SO in einem besorgniserregenden Zustand entdeckt und ins Spital eingeliefert. Seither hat Melliger das Bewusstsein nicht mehr erlangt.

Zusammen mit seinem Holsteiner-Wallach Calvaro sorgte Melliger in den 1990er-Jahren für emotionale Momente. Er gewann Einzel-Silber an Olympia 1996 in Atlanta und Team-Silber 2000 in Sydney sowie 1995 EM-Gold mit der Mannschaft. Vor 15 Jahren musste Calvaro nach einer Meniskusverletzung eingeschläfert werden. Vor sieben Jahren trat Melliger vom Aktivsport zurück, zuletzt stand er dem Schweizer Reit-Nachwuchs als Juniorentrainer zur Seite.

Das Schicksal meinte es mit Melliger schlecht. Vor ziemlich genau einem Jahr erlitt er schon einen Herzinfarkt und musste operiert werden. Seine Gesundheit beschäftigte ihn danach im BLICK-Interview. Melliger sagte: «Da wird man schon nachdenklich.» Er ist zweimal geschieden und hinterlässt drei Kinder und ein Enkelkind. (rib)